Wege aus Naturstein

Wegebeläge aus Naturstein gibt es aus unterschiedlichsten Materialien. Die gängigsten Natursteinsorten werden in erster Linie nach Farbe, Struktur und Eignung unterschieden. Je nach Gesteinsart eignen sich die Materialien mehr oder weniger zur Verarbeitung als Platten oder Pflasterstein.

Folgende Kriterien bei der Auswahl als Pflasterstein sollten beachtet werden:

  • Frostbeständigkeit, diese ist regional unterschiedlich je nach Wetter und dem Auftreten von Bodenfrösten
  • die zu erwartende Farbwandlung, z.B. durch Abnutzung, Verwitterung oder Reifenabrieb
  • Funktion der Pflasterfläche

Granit

Sitzplatz aus Kleinsteinpflaster aus Granit u. Mosaiksteinen
Sitzplatz mit Kleinsteinpflaster aus Granit u. Mosaiksteinen, Foto: J. Becker

Granit ist die größte und vielfältigste Gruppe an Pflastermaterial. Neben den oft bekannten Grautönen gibt es noch eine große Vielfalt an Farben und Zwischenschattierungen. Die Palette reicht von Gelb und Dunkelrot bis zu Blau- und Grüntönen. Ausgefallenere Farben sind dabei meist kostspieliger, weil die entsprechenden Granite seltener zu finden sind.
Neben der Farbgebung entscheidet noch die Körnungsgröße über das Erscheinungsbild des Steines. Je nach Korngröße zwischen 0,1 und 10 mm unterscheidet man zwischen fein-, mittel- und grobkörnig. Granit ist unbeschränkt witterungsunabhängig und kann zu Platten- und Pflastersteinen in allen Größen verarbeitet werden.

Gneis

Gneis gliedert sich eigentlich in zwei Gesteine mit unterschiedlicher Herkunft aber ähnlichem Ausssehen. Orthogneis wird als Plattenware angeboten und ähnelt dem Granit mit einer schiefrigen Struktur, ist dabei jedoch leichter zu spalten. Es gibt ihn in Grau, Rosa, Orange, Braun und Schwarz; auch in Zwischentönen und Kombinationen. Porphyrorid ist eine Art des Orthogneis, der von einem Porphyrgestein stammt. Dazu gehören u.a. die Graubündener Natursteinplatten.
Paragneis (auch Quarzit oder Spaltgranit genannt) wird als Plattenware und Mosaikpflaster angeboten. Es besteht aus einem sandig-tonigem Sediment und kommt in Grau-Weiß bis Blau-Grau gestreift oder gesprenkelt vor.

Syenit und Diorit sind mit dem Granit verwandte Gesteine und werden auch wie dieser verwendet. Syenit gibt es in Hellrot, Rotbraun, Grau, Rosa und Rötlich. Diorit in Schwarz und Grün.

Porphyr

Die Farbpalette von Porphyr reicht von Rötlich-Purpur bis Grünlich. Je nach Abbaugiet ist die Qualität des Gesteins unterschiedlich. Als Tiefengestein ist es im Allgemeinen frosthart. Ist es nicht frosthart, neigt es zum Reißen und Abblättern. Daher sollte man beim Händler um einen Nachweis der Frostbeständigkeit bitten. Porphyr wird als Platten, Kleinstein- und Mosaikpflaster und als Zierkies verwendet.

 Sandstein

Sandsteinblöcke als Trockenmauer

Sandstein ist ein Ablagerungsgestein mit unterschiedlicher Herkunft und Entstehungsgeschichte. Die Korngröße reicht von 0,3 bis 3 mm. Daher ist ihre Witterungsbeständigkeit auch sehr unterschiedlich. Die Farbbreite reicht von Hellbeige-Grau-Gelblich bis zu Rötlich und Grünlich. Sie werden als Platten, Großstein, Kleinstein und Mosaikstein verwendet.

Kalkstein und Marmor

Kalkstein wird meist im Innenbereich eingesetzt. Bestimmte Sorten sind aber auch für außen verwendbar. Die Farben variieren zwischen Dunkel-Blaugrau bis Weiß-Beige. Kalkstein wird als Platten, Groß-, Kleinstein- und Mosaikpflaster angeboten.
Marmor ist ein kristalliner Kalkstein, der meist als Ornament, zur Zierde oder in Kombination mit Pflastersteinen verwendet wird.  Einige Marmorarten sind auch für frostempfindliche Gegenden geeignet. Die Farben reichen je nach Mineralgehalt von Grau, Rötlich, Grünlich bis zu Schneeweiß und Schwarz.

 Solnhofener Naturstein

Solnhofener Platten im Polygonalverband auf einem Sitzplatz

Der Solnhofener Naturstein ist sicher kein preiswerter Wegebelag. Seine schöne Farbe und die Vielseitigkeit der Formate machen ihn aber für die Verschönerung von Sitzplätzen und Wegen interessant.

Die Geschichte des Solnhofener Natursteins begann vor etwa 150 Millionen Jahren. In einem subtropischen Meer bildeten sich geschichtete Sedimente, die sich im Laufe der Jahrmillionen verfestigten und heute als sog. Solnhofener Naturstein bzw. Solnhofer Platte im Abbaurevier zwischen Kehlheim und Solnhofen in Bayern gewonnen werden.

Durch seine Fossilienfunde erlangte der Solnhofener Naturstein Weltberühmtheit. Die bekannteste Versteinerung ist zweifelsohne der Urvogel Archaeopteryx. In den angebotenen Wegeplatten sind Ammoniten keine Seltenheit.

Bei der Verlegung in einem natürlichen Verband (sogenannte Polygonalplatten) wird die Form der Platten so belassen, wie diese bei dem Abbau des Natursteines im Steinbruch entstehen (siehe Foto). Aber auch andere Varianten, wie zum Beispiel in verschieden oder gleich großen Rechteckformaten, sind möglich.


Diabas

Diabas ist eine Form des Basalt, der durch chemische Verwitterung vergrünt ist. Die Korngröße ist fein- bis grobkörnig. Die Steine haben eine hohe Druckfestigkeit; die Farbpalette reicht von Grau-Grünlich bis Dunkel-Blaugrün. Diabas wird als Pflaster, Platten, Klein- und Mosaikstein angeboten.

 Schiefer

Schiefer als Polygonalplatten verlegt

Mit dem Begriff Schiefer wird eine Vielzahl von Gesteinen bezeichnet, die eine plattig ausgebildete Struktur haben. Dazu zählen u.a. Quarzit, Paragneis, Phyllit und Tonschiefer. Schiefer ist dauerhaft und witterungsbeständig. Er wird meist als Plattenware angeboten. Die Farbpalette reicht von Dunkel- bis Hellgrau.


Basalt

Basalt ist ein Ergussgestein aus verschiedenen Grundstoffen (Quarzit, Paragneis, Olivin, Eisenerz, Titanit, Biotit u.a.), die es zu einem sehr festen Gestein mit einer hohen Dichte, Feinporigkeit und Härte werden lassen. Die Farben reichen von Schwarz bis Grau. Bei starker Sonneneinstrahlung kann er leicht fleckig sein. Basalt wurde früher oft als Straßen- oder Zierpflaster verwendet. Wegen seiner glatten Struktur mit der damit verbundenen Rutschigkeit wurde er im öffentlichen Bereich später nicht mehr so oft verwendet. Er wird im Handel vor allem als Pflasterstein angeboten.

Grauwacke

Grauwacke ist ein Sedimengestein mit einer feinkörnigen Struktur in den Farben Gelblich-Grau bis Beige. Es ist nicht frosthart und kann daher nur in Gebieten mit wenig oder keinem Bodenfrost verwendet werden. Grauwacke besitzt eine hohe Druckfestigkeit im Vergleich zu anderen Sedimentgesteinen. Die Verarbeitung erfolg als Mosaik-, Kleinstein- und Großsteinpflaster.

Natursteinpflaster verlegen

Kleinsteinpflaster

Man unterscheidet drei verschiedene Pflasterstein-Normierungen, und zwar  Großsteinpflaster, Kleinsteinpflaster und Mosaiksteinpflaster.

Großsteinpflaster hat eine zugelassene Breite von 15-17 cm, eine Länge von 16-22 cm und eine Höhe von 14-16 cm. Großsteinpflaster wird vor allem für viel befahrene und schwer belastete Flächen verwendet.

Kleinsteinpflaster ist in drei verschiedene Gruppen eingeteilt
Gruppe 1 hat die Maße 10 x 10 x 10 cm,
Gruppe 2 hat die Maße 9 x 9 x 9 cm und
Gruppe 3 hat die Maße 8 x 8 x 8 cm.
Kleinsteinpflaster eignet sich vielfältig sowohl für Gehwege, als auch für befahrene Flächen.

Mosaiksteinpflaster ist ebenfalls in drei Gruppen unterteilt
Gruppe 1 hat die Maße 6 x 6 x 6 cm,
Gruppe 2 hat die Maße 5 x 5 x 5 cm und
Gruppe 3 hat die Maße 4 x 4 x 4 cm.
Mosaiksteinpflaster eignet sich für Flächen mit geringer Belastung, wie z.B. Gehwege im Hof. Hier ist das Mosaiksteinpflaster eines der wichtigsten Pflastersteine mit den vielfältigsten Verlegemöglichkeiten für Gärten und Höfe.

Pflastersteine sind in vielen möglichen Mustern und Varianten verlegbar. Von gleichmäßig gerade, über abwechselnd geschwungen bis zu verzahnten Mustern.
Sie werden je nach zu erwartender Belastung in Sand oder Beton gelegt. Eine höhere Belastung ist u.a. bei Auffahrten oder anderen Verkehrswegen zu erwarten, die mit Kraftfahrzeugen befahren werden. Bei zu befahrenden Flächen sollten die Steine in Beton gelegt werden.
Auch die Steine selbst müssen in der entsprechenden Größe, Form und Verlegemuster der späteren Belastung angepasst werden, um eine Beschädigung des Pflasters durch Überbelastung zu vermeiden.
Bei der Planung sollte der Rat eines Architekten oder eines Garten- und  Landschaftsbauers eingeholt werden, um ein individuell auf die Nutzung abgestimmtes Konzept zu entwickeln. Auch das Verlegen sollte, zumindestens bei Mehrfamilienhäusern, von Fachleuten übernommen werden. Sie verfügen über die notwendigen Werkzeuge und Maschinen sowie das Knowhow, um Pflaster fachgerecht zu verlegen.


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