Bürgerbeteiligung zur Rettung des Gendarmenmarkts

Rettet den GendarmenmarktIm Zuge der geplanten Umgestaltung des Berliner Gendarmenmarkts sollen dort ein Großteil der vorhandenen Bäume gefällt und nicht oder nur teilweise ersetzt werden. Aufgrund von Protesten der Anwohner wird am 25. Januar 2011 von 16.00 bis 18.00 Uhr im großen Saal des Konzerthauses am Gendarmenmarkt ein Bürgerforum stattfinden. Es geht um eine Meinungsbildung, deren Ergebniss für den planenden Architekten Herrn Rehwaldt, die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und den Baustadtrat von Berlin-Mitte Herrn Gothe bindend sein wird. Nehmen Sie teil!

Es ist wichtig, dass sich möglichst viele Berliner/-innen für den Erhalt der Bäume auf dem Gendarmenmarkt einsetzen.

Worum geht es nun im Einzelnen? Seit einem Jahr basteln Stadtplaner und -ökologen sowie weitere Experten nun an der neuen Nutzung und Gestaltung des Gendarmenmarktes. Viele der unterbreiteten Vorschläge wurden bereits auf einigen Veranstaltungen vorgestellt. Die vier zur Diskussion stehenden Konzepte des Architekten Rehwaldt sind:

A: Alle Kugelahorne weg und einige Solitaire als Ersatz
B: Das Raster im Westen (Charlottenstr.) bleibt erhalten + Solitaire
C: Eine oder zwei Reihen im Norden (Französische Str.) bleiben erhalten +Solitaire
D: Alle Ahorne bleiben erhalten

Uns als GRÜNE LIGA Berlin macht vor allem der mögliche Abschlag der Ahornbäume Sorge. In A, B und C sollen Bäume gefällt werden. Der Ersatz durch Solitaire kann nur ein schwacher Trost sein, da diese Gewächse im Vergleich beispielsweise deutlich weniger Photosynthese betreiben und somit das Stadtklima schlechter wird. Die Frage, warum es eine neue Nutzung und Gestaltung überhaupt geben muss, scheint bereits ausgeräumt zu sein. Wenn nun aber schon Änderungen geplant sind, so sollten sie auch dem Stadtklima zugute kommen. Alles andere ist keine Verbesserung aus unserer Sicht!

Ab 16.00 wird es eine Informationsphase geben. Dort kann man sich aus erster Hand über die verschiedenen Konzepte informieren.

Im Bürgerforum ab 18.00 Uhr bietet ein Podiumsgespräch unter Beteiligung der Anlieger, Nutzer und Experten die Gelegenheit, die Ansätze unter den verschiedenen Aspekten zu erörtern. Es geht um ein kleines Stück Demokratie und sie können dabei und entscheidend sein. Die Moderation übernimmt Elisabetz Ferrari.

Es gibt wie man sieht aber keine wirklich offene Diskussion, da die Konzepte praktisch nur zur Bewertung und gegebenenfalls zur Abnickung stehen. Im Zweifelsfall kann man sich also bei einer solchen Form nur für das kleinere Übel entscheiden. Auch das kann lohnend sein! In diesem Fall rufen wir als GRÜNE LIGA Berlin dazu auf, zahlreich zu erscheinen und für Konzept D einzutreten!

Bei der Bewertung wird mit vier verschiedenfarbigen Kärtchen gearbeitet. Mehrfachnennungen sind möglich. Sollte kein eindeutiges Votum entstehen, fällt die schwächste Variante raus, bis nur noch zwei übrig sind. Sollte es dann auch keine eindeutige Entscheidung geben, kommen die Vertreter auf dem Podium zusammen. Wenn auch diese keine Lösung finden und sich mindestens 500 Personen im Raum befinden, wird ausgezählt. Eine einfache Mehrheit entscheidet. Teilnehmen darf übrigens jede und jeder! Unabhängig von Alter, Wohnsitz, Herkunft etc.

Senatsbaudirektorin Lüscher sieht dieses Meinungsbild als für sich bindend an, hält aber trotzdem daran fest, dass der Platz saniert werden muss. Dementsprechend kann auch bei einem Vorum für Variante D (alle Ahorne bleiben) „der ein oder andere Ahorn Platz machen“.

Ab dem 21.01.11 finden Sie alle Informationen über den bisherigen Planungsprozess und die zur Diskussion und Abstimmung gestellten Varianten unter:
www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedtebau-projekte/gendarmenmarkt

Felix Eick


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