Cottbus, 11.07.2017. Das im Auftrag der Lausitz Energie Bergbau AG tätige Gutachterbüro Gerstgraser hat im Naturschutzgebiet „Biotopverbund Spreeaue“ ein nicht genehmigtes Wasserbauwerk errichtet. In einem Brief an die zuständigen Behörden fordert nun die Umweltgruppe Cottbus
den Rückbau
auf Kosten des Verursachers und eine Ahndung der Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld.
„Hier wurde der Fluss mitten im Naturschutzgebiet mit vielen Tonnen Wasserbausteinen verbaut. Uns ist nicht bekannt, dass dafür irgendeine Genehmigung beantragt wurde. Das ist eine dreiste Missachtung aller Bestimmungen des Wasser- und Naturschutzrechts.“ sagt René Schuster von der Umweltgruppe Cottbus über das Bauwerk, das sich zwischen der Dissener und Fehrower Spreebrücke befindet.
Bekannt wurde das Bauwerk erst, als Paddler im Juni jegliche von der gefährlichen Strömung warnenden Schilder vermissten und die Lokalpresse darüber berichtete. Diesem Bericht zufolge (Lausitzer Rundschau vom 21. Juni 2017) dient der Überlaufdamm dazu, das Monitoring der Fischbestände nach der Renaturierung der Spreeaue durchzuführen. Die Renaturierung wurde als Kompensation für die Zerstörung der Lacomaer Teichlandschaft durch den Braunkohletagebau Cottbus-Nord angeordnet. Aus diesem Grund ist der Tagebaubetreiber LEAG Auftraggeber des im Planfeststellungsbeschluss vorgeschriebenen Monitorings.
René Schuster weiter: „Das Bauwerk ist völlig sinnlos. Es staut den Fluss an, so dass beim Monitoring ein ganz anderer Zustand untersucht wurde, als die 2006 genehmigte Renaturierung. Wer so vorgeht, der glaubt in Brandenburg absolute Narrenfreiheit zu haben, weil er im Auftrag der Braunkohlewirtschaft arbeitet.“
Ansprechpartner:
René Schuster
Umweltgruppe Cottbus e.V.
Strasse der Jugend 94; 03046 Cottbus
0151: 14420487