Berlin, 23. März 2006
Startschuss für die Verkehrslawine durch den Tiergartentunnel!
Klimapolitischer Sündenfall des Berliner Senats!
Am vergangenen Sonntag wurde den Berlinern der gigantische Hightech-Tunnel in einer Zahlenbilanz vorgestellt. Zu den 400 Mio. EUR Baukosten des Autotunnels sollen jährlich weitere 750.000 EUR Unterhaltungskosten für Energie, Sicherheits- und Überwachungstechnik aus der Berliner Steuerkasse in dieses Verschwendungsprojekt fließen. Wie viele Bäume, Radwege, Straßenbahnlinien hätte es dafür geben können?
Der Autotunnel und die geplante zukünftige Straßenverkehrsführung im Großen Tiergarten sind ein klimapolitischer Sündenfall des Berliner Senats. Die seit mehr als 10 Jahren geforderten Abgasfilter für die 2 Tunnelschornsteine wurden bis heute abgelehnt, obwohl die Filter Stand der Technik sind.
50.000 Kfz/Tag durch den Autotunnel plus zehntausende KFZ pro Tag auf den verbliebenen Straßen sollen täglich den Tiergarten mit Schadstoffen mehr belasten. Spätestens ab 27. Mai 2006, wenn der neue Hauptbahnhof mit einem Rieseneinkaufszentrum und 1.000 zusätzlichen Tiefgaragenstellplätzen in Betrieb gehen soll. Wenn die Fernzüge nicht mehr am Bahnhof Zoo halten sollen, wird zusätzlicher Verkehr den Tiergarten belasten. Bilder von Staus und Verkehrslawinen können täglich Wirklichkeit werden.
Die GRÜNE LIGA fordert umfangreiche Schutzmaßnahmen für den Großen Tiergarten sowie die vollständige Realisierung der 1995 in dem Planfeststellungsbeschluss angekündigten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Des weiteren fordert die GRÜNE LIGA den Rückbau der Entlastungsstraße und der Straßen im Bereich der Schweizer Botschaft sowie autofreie Sonntage im Tiergarten.
Die GRÜNE LIGA ruft (wie bereits am vergangenen Sonntag) am 26.3.2006 um 13 Uhr an der Tunneleinfahrt Kemperplatz zu kreativen Protestaktionen auf. Vielleicht wollen ja Zehntausende wie am vergangenen Sonntag, jeder als erster durch die neuen Tunnelröhren fahren?
Karen Thormeyer, GRÜNE LIGA Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: 030/44 33 91-49