Zum Muttertag am 10. Mai 2009 ruft die GRÜNE LIGA Berlin zum Kauf von Blumen aus sozial- und umweltverträglicher Produktion auf.
Berlin, 6. Mai 2009
Blumen symbolisieren Schönheit und Liebe, sollen Freude schenken und sind immer noch das beliebteste Geschenk zum Muttertag. Rund 3,2 Milliarden Euro gaben die Deutschen vergangenes Jahr für Schnittblumen aus; damit steht Deutschland im europäischen Vergleich an der Spitze. Dabei ist die Rose nach wie vor ganz oben auf der Beliebtheitsskala, gefolgt von Tulpe und Chrysantheme.
Nur etwa 20 Prozent der verkauften Blumen stammen jedoch aus hiesiger Produktion. Rund 60 Prozent der Importe kommen aus den Niederlanden, wobei aber nicht jede Blume dort produziert wird. Insbesondere während der kalten Wintermonate kommt nahezu jede dritte Schnittblume aus Ländern wie Ecuador, Kenia, Israel oder Uganda. Die Arbeitsbedingungen dort sind vielfach alles andere als „rosig“:
„Hungerlöhne, Unterdrückung freier Gewerkschaften und Gesundheitsgefahren durch einen massiven Pestizideinsatz – das sind nur einige der Probleme, die sich für die Arbeiterinnen der Blumenfarmen in Lateinamerika und Afrika ergeben. Kinderarbeit, Hautkrankheiten, Fehlgeburten und unzumutbare Arbeitsbedingungen sind keine Ausnahme,“ erläutert Gudrun Vinzing von der GRÜNEN LIGA, „gerade zu Großereignissen wie Valentinstag oder Muttertag sind 16-Stunden-Schichten durchaus üblich.“
Wer trotzdem gern Blumen schenken möchte, für den gibt es umweltverträgliche Alternativen aus der sozial-gerechten Produktion des Flower Label Programm (FLP), fair gehandelte Blumen (TransFair) und Blumen aus kontrolliert biologischem Anbau ohne den Einsatz von Pestiziden. Mit der persönlichen Kaufentscheidung beeinflussen die Verbraucher/-innen also nicht nur das individuelle Leben, sondern auch weltweit die Lebensbedingungen anderer.
Das Gütesiegel Flower Label Program (FLP) steht für einen Blumenanbau nach sozialen und ökologischen Standards. Neben umweltgerechten Bedingungen gewährleistet das FLP-Siegel den Arbeiter/-innen faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie den Schutz ihrer Gesundheit. Zwangs- oder Kinderarbeit sind verboten. Die Gewährleistung der Standards wird durch unabhängige internationale Kontrollinstitute regelmäßig geprüft und für die Arbeiterinnen und Arbeiter gibt es in jedem Land vertrauenswürdige Anlaufstellen, wenn Probleme auftreten.
Nähere Informationen: www.unfairbluemt.net I www.fian.de I www.fairflowers.de I www.oeko-fair.de
Anke Ortmann, GRÜNE LIGA Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 030 / 44 33 91-0, anke.ortmann@grueneliga.de