GRÜNE LIGA Berlin startet Untersuchung zur Müllreduzierung bei Großveranstaltungen

Pressemitteilung 18-2011:

Feste feiern, Abfall mindern

Berlin, 8.7.2011: Großveranstaltungen wie der Karneval der Kulturen, der Christopher Street Day oder der Berlin-Marathon sind internationale Aushängeschilder für Berlin. Bei öffentlichen Veranstaltungen entstehen in Berlin jährlich schätzungsweise 1.600 Tonnen Müll. Die Hälfte davon entfällt auf Großveranstaltungen mit mehr als 100.000 Besucher/-innen.

Das soll nach Ansicht der GRÜNEN LIGA Berlin nicht so bleiben. „Einfluss auf das Abfallaufkommen können Besucher/-innen, Händler, Veranstalter und die Verwaltung nehmen, indem sie ein Abfallkonzept entwickeln“ sagt Stefan Richter, Geschäftsführer der GRÜNEN LIGA Berlin.  Der richtige Weg zur Reduzierung von Abfallmengen sind u. a. Mehrweggeschirr und Mehrwegbesteck. Auch die Vermeidung von Portionspackungen für Zucker, Mayonnaise oder Ketchup sind wichtig. Darüber hinaus ist es von Bedeutung, Papier- und Bioabfälle der Wertstoffsammlung zuzuführen. Dieses sorgt für eine saubere Stadt und schont die natürlichen Ressourcen.

„Berlin hat schon vor über zwanzig Jahren vorbildliche Verwaltungsvorschriften zur Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen entwickelt. Aktuell haben wir eine Verwaltungsvorschrift für ein umweltverträgliches Beschaffungswesen erarbeitet, die zusätzliche Vorgaben für Großveranstaltungen enthält. Diese muss noch von der EU notifiziert werden. Die Herausforderung bleibt, alle Verantwortlichen für die Einhaltung dieser hohen Standards zu gewinnen“, sagt Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz.

Die GRÜNE LIGA Berlin startete im April 2011 mit einem Pilotprojekt zum Thema abfallarme Großveranstaltungen. Ziel ist es, Veranstaltern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie große Abfallmengen vermieden werden können. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des  Förderfonds Trennstadt Berlin, einer Initiative der BSR und ihrer Partner Berlin Recycling, ALBA und der Stiftung Naturschutz.

Nach entsprechenden Untersuchungen sollen konkrete Vorschläge für die Umsetzung abfallvermeidender und- reduzierender Maßnahmen erarbeitet werden. Unter anderem werden 2011 der Karneval der Kulturen und der Berlin-Marathon sowie das Müllerstraßenfest untersucht. Berlin soll nicht nur für große, internationale Events stehen, sondern künftig auch für Ressourcenschonung und umweltbewusstes Handeln.

Dass Großveranstaltungen nicht zwangsläufig Tonnen von Abfall hinterlassen müssen, beweißt die GRÜNE LIGA Berlin jährlich mit ihrem Umweltfestival Anfang Juni. Das Festival, mit mehr als 100.000 Besuchern/-innen ist quasi abfallfrei. Durch ein durchdachtes Konzept werden ausschließlich Mehrwegverpackungen verwendet und jeder Aussteller ist dazu verpflichtet, den eigenen Abfall wieder mitzunehmen. Somit wird am Ende der Veranstaltung kein Entsorger zum Aufräumen benötigt.

„Dieses Projekt ist eines von 29, die aus dem Förderfond unterstützt werden. Es transportiert die Idee des Förderfonds Trennstadt besonders gut, weil es wichtig ist, dass die Themen Abfallvermeidung und -trennung den Menschen überall begegnen“, so Sabine Thümler, Pressesprecherin der BSR. Abfallarme Veranstaltungen sind aber auch für die BSR hilfreich. „Zwar sind wir  nicht für die Reinigung auf  Veranstaltungsflächen verantwortlich, aber bei abfallintensiven Veranstaltungen verschleppt sich der Müll immer auch nach außerhalb der eigentlichen Fläche. Das bedeutet dann viel Arbeit für unsere Straßenreinigung. Abfallarme Großveranstaltungen sind nicht nur ökologisch begrüßenswert, sie erleichtern es uns auch, die Stadt sauber zu halten.“

Zum Abschluss des Projektes 2013 wird ein ökologisch-nachhaltiges Handlungskonzept für Veranstaltungen in Berlin vorgelegt. „Hier erhoffen wir uns dann übertragbare Lösungs-ansätze, um künftig die Abfallmengen bei Berliner Großevents stark zu reduzieren“ fasst Richter die Pläne zusammen. „Wir werden uns mit Politik, Verwaltung, aber auch mit Veranstaltern zusammen an einen Tisch setzen und konkrete Konzepte erarbeiten“.

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