Grünzüge verbinden statt verbauen

Pressemitteilung 19-2011:

Menschenkette am 13. August für den Mauerstreifen als „Grünes Band Berlin“

Berlin, 9.12.2011: Am 13. August 2011, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus, ruft das Berliner Netzwerk für Grünzüge (Grünzüge für Berlin) ab 15.30 Uhr zu einer Menschenkette vom Park am Nordbahnhof zur Schönholzer Heide auf, die größtenteils auf dem als „Grünes Band Berlin“ geplanten ehemaligen Mauerstreifen nördlich der Bernauer Straße verläuft. An acht Treffpunkten können sich die Teilnehmer einfinden, um sich anschließend zu verteilen. Damit möchte die Initiative darauf hinweisen, dass der ehemalige Mauerstreifen, wie auch die anderen im Berliner Stadtgebiet verbleibenden zusammenhängenden Freiflächen, insbesondere ehemaliges Bahngelände, immer weiter verbaut werden. Neben der Forderung, diese als Grünflächen zu erhalten, soll auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, Parks und Grünflächen als Grünzug miteinander zu verbinden. So steht auch die Menschenkette unter dem Motto „Ziehen wir den grünen Faden durch Berlin.“. Denn die Vernetzung aller Grünflächen und Parks in Berlin und damit die Verbreiterung der Grünanbindung „vor der Haustür“ für die gesamte Bevölkerung ist eine Vision des Netzwerks.

Die Route berührt etliche gefährdete Orte entlang der ehemaligen Mauer, wie zum Beispiel den westlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs der Nordbahn, für dessen Erhaltung zur Erweiterung des Mauerparks sich die Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park einsetzt, und der heute im Besitz der Vivico ist. Die Immobiliengesellschaft hat der Menschenkette die Genehmigung zum Passieren ihrer Fläche verweigert, sodass die Kette zwischen dem Volkspark Humboldthain und dem Mauerpark einen Umweg nehmen muss. Auch im ehemaligen Mauerstreifen zwischen den S-Bahnhöfen Schönholz und Wilhelmsruh droht weitere Bebauung, wenn das Land Berlin keine Finanzierung zum Ankauf der Flächen findet. Zu diesem Zweck will das Netzwerk unterstützend Spenden sammeln. „Würden durch den Verkauf Flächen aus dem Grünen Band Berlin herausgerissen, wäre dies ein Verlust, der nicht wieder korrigierbar wäre“ erklärt Antje Henning vom Berliner Netzwerk für Grünzüge. Ironie der Geschichte ist, dass die Flächen dort nach Beendigung der Teilung größtenteils dem Bund zufielen, nämlich der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Die Berliner wären also aufgerufen, Spenden zu sammeln, damit das Land Berlin diese vom Bund zurückkaufen könnte.

Unterstützt wird die Menschenkette auch von der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft für Naturschutz e.V. (BLN), der GRÜNEN LIGA Berlin und dem Berliner Landesverband des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Auch viele weitere Initiativen wie Panke Info e.V. und die Berlin Flaneure unterstützen die Kette, sowie die Quartiersmanagements Pankstraße, Ackerstraße, Brunnenstraße und Soldiner Straße entlang der Route. Im Abschnitt zwischen dem Park am Nordbahnhof und dem Volkspark Humboldthain – Parks, die nach den Forderungen der Menschenkette über die Liesenbrücke und alte Bahngleise miteinander verbunden werden sollen – wird die Kette von 38 Jugendlichen aus aller Welt im Rahmen eines internationalen Begegnungsprojekts des Netzwerks Open Houses unterstützt.

Über den konkreten Streckenverlauf, Treffpunkte, weitere Unterstützer der Menschenkette und Hintergründe zu den betroffenen Flächen informiert die Internetseite: www.gruenzuege-fuer-berlin.de

Rückfragen: Antje Henning, Tel. 0152/ 22421733
gruenzuege@grueneliga.de


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