Mit der ersten und größten jemals in Deutschland durchgeführten UN-Klimakonferenz (COP 1) fiel 1995 auch der Startschuss für das 1. UMWELTFESTIVAL, das im Rahmen des Klimaforum´95 stattgefunden hat.
Vor wenigen Tagen endete die 29. Weltklimakonferenz in Baku (Aserbaidschan). Zwar mit einem windelweichen Kompromiss in Sachen Klimafinanzierung, aber immerhin mit einer Einigung. Das kann in Zeiten großer geopolitischer Unruhe durchaus als Erfolg verbucht werden.
Ab 2035 sollen jährlich Klimazahlungen in Höhe von 300 Mrd. US-Dollar an Entwicklungsländer fließen, damit diese in Klimaschutz und Anpassung an die Erderwärmung investieren können. Das ist zwar dreimal so viel, wie für die Zeit von 2020 bis 2025 ausgehandelt wurde, dennoch aber nur ein Bruchteil der eigentlich benötigten 1.300 Milliarden US-Dollar. Gegenwind kam insbesondere aus den Staaten, deren Hauptgeschäft immer noch fossile Energien sind.
Die 1. UN-Klimavertragsstaatenkonferenz (COP 1) fand 1995 in Berlin statt. Grundlage dieser jährlichen Zusammenkunft ist die 1994 in Kraft getretene UN-Klimakonvention (UNFCCC), deren Ziel die Verhinderung einer gefährlichen menschengemachten Störung des Klimasystems ist. Begleitend zu dieser ersten zukunftsweisenden Vertragsstaatenkonferenz organisierten ost- und westdeutsche Verbände (federführend waren der Deutsche Naturschutzring und seine Mitgliedsorganisation GRÜNE LIGA) gemeinsam das größte internationale NGO Forum, das jemals in Deutschland stattgefunden hat. Das „Klimaforum´95“ bestand aus einem zentralen internationalen Nichtregierungs-Forum, über 200 dezentralen Veranstaltungen und der großen Demo „Berlin fährt Rad“ mit 100.000 Teilnehmenden. Die Fahrraddemo endete auf einem großen Fest am Brandenburger Tor: dem 1. UMWELTFESTIVAL.
Das Klimaforum 95 in Berlin gilt als Vorbild aller zivilgesellschaftlichen Foren bei den jährlichen UN-Klimakonferenzen. Und das UMWELTFESTIVAL hat sich in 29 Jahren zu einer zivilgesellschaftlichen Instanz und Plattform für sozial-ökologische Akteur*innen aus Berlin und dem Bundesgebiet entwickelt.
30 Jahre – (k)ein Grund zu feiern?
Im Jahr 2025 jährt sich neben der Klimakonferenz auch das UMWELTFESTIVAL zum 30. Mal. Leider konnten weder weltweite Abkommen, Verhandlungen zwischen Staats- und Regierungschef*innen noch Nichtregierungsorganisationen und Verbände in den letzten 30 Jahren die nötigen Schritte herbeiführen, um die Veränderungen des Klimasystems zu verlangsamen. Die notwendige Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration zur Sicherung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion sowie der natürlichen Ökosysteme kommt genau wie eine nachhaltige Neugestaltung der Wirtschaft nur schleppend voran. Verabschiedete Verträge, wie das Kyoto-Protokoll (1997) und das Pariser Klimaschutzabkommen (2015), mit konkreten Reduzierungsverpflichtungen und gemeinsamen Zielen, bilden zwar eine völkerrechtliche Grundlage für staatliches Handeln. Die bisher ergriffenen Maßnahmen, wie nationale Klimaschutzprogramme, sind jedoch zu schwach, um das Ziel einer Erderwärmung um möglichst nur 1,5 Grad Celsius zu erreichen.
Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb
In Zeiten von politischen Krisen, Desinformation und Naturkatastrophen müssen die Erfolgsgeschichten, die guten Nachrichten und die positiven Veränderungen in den Mittelpunkt gerückt werden, um Motivation und Energie für die großen Transformationsaufgaben unserer Zeit freizusetzen.
Im Jubiläumsjahr wollen wir unter dem Motto „30 Jahre UMWELTFESTIVAL – Jetzt erst recht“ daher denen eine Bühne bieten, die sich für Mensch, Natur, Umwelt und Klima einsetzen, kreative und zukunftsweisende Lösungen erdenken, Inspiration und Orientierung bieten und zeigen, was alles seit 1995 erreicht wurde. Wir wollen Hoffnung schöpfen, gemeinsame Wege beschreiben und Konflikte auflösen.
Dafür wird es im Jubiläumsjahr am 1. Juni 2025 das kostenfreie UMWELTFESTIVAL am Brandenburger in bekanntem Format geben und am Vortag, dem 31. Mai 2025, ein NGO-Forum, in Anlehnung an das Klimaforum´95.
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Susanne Dittmar, Claudia Kapfer
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