Kleine Liebesbeweise, vor allem Schnittblumen, wechseln am Valentinstag alljährlich den Besitzer. Mit einem Blick auf deren Herkunft, kann man auch noch etwas für eine gerechtere und giftfreie Blumenproduktion tun.
Das Angebot an Blumen ist vielfältig wie die Wünsche der Kunden, und nicht von ungefähr wird der Valentinstag als Erfindung der Blumenhändler bezeichnet. „Gewachsenes Umweltbewusstsein reduziert die Qual der Wahl nicht mehr ausschließlich auf Äußerlichkeiten. Viele Käufer interessieren sich mittlerweile dafür, woher die von ihnen gekauften Pflanzen stammen und unter welchen Bedingungen sie gezüchtet worden sind“, so Elisabeth Westphal, Leiterin des Ökomarktes der GRÜNEN LIGA Berlin.
Wer Blumen und Zierpflanzen aus Bioanbau oder fairem Handel favorisiert, sollte in umliegenden Blumengeschäften und Gärtnereien gezielt danach fragen bzw. auf das Warenzeichen des Anbauverbandes achten, dem die produzierende Gärtnerei angeschlossen ist. Allerdings sind Bioblumen aus regionaler Produktion bei der derzeitigen Witterung nicht im Handel erhältlich. Eine Alternative bietet fair gehandelte Importware. Doch auch dort sollte genau auf Herkunft und Zertifizierung der Ware geachtet werden.
Viele Millionen Schnittblumen werden jährlich eingeführt, vor allem aus Ostafrika und Lateinamerika. Doch auf den Blumenfarmen herrschen oftmals menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Unter anderem werden Umwelt und Personal durch übermäßigen Pestizideinsatz belastet. Mit dem international gültigen Siegel “Fairtrade“ setzt der Verein „TransFair“ Maßstäbe für soziale Produktionsbedingungen und Umweltschutz. Auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen werden die Blumen nach klar definierten sozialen und ökologischen Standards gezüchtet. Das bedeutet die Auszahlung fairer Löhne, die Einhaltung von Normen beim Gesundheits- und Umweltschutz, ein Verbot illegaler Kinderarbeit u.a.
Standards für eine umwelt- und sozialgerechte Blumenproduktion gibt es bereits seit 1999 in Form des Flower Label Program, kurz: FLP. Die sozialen und ökologischen Auflagen zum Erhalt dieses Gütesiegels unterstehen regelmäßiger Kontrolle und garantieren somit eine menschenwürdige und umweltschonende Erzeugung von Schnittblumen und Zierpflanzen. Das Flower Label Program ist eine gemeinsame Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, Kirchen, Blumenproduzenten und Blumenfachhändlern. Um das FLP-Siegel zu erhalten, müssen die produzierenden Farmen – analog zu Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen – folgende Kriterien erfüllen: Absicherung existenzsichernder Löhne, Gewerkschaftsfreiheit, Gesundheitsvorsorge, Verbot von Kinderarbeit, Verbot hochgiftiger Pflanzenschutzmittel, verantwortlicher Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Mit ihrer Infokampagne „UnFAIRblümt“ engagiert sich die GRÜNE LIGA seit nunmehr fünf Jahren für das Flower Label Programm. Dabei geht es vor allem darum, Verbraucher dazu anzuregen, beim Kauf von Blumenpräsenten auf deren Herkunft zu achten. Die Verbraucher haben es in der Hand, nicht nur Menschen, die ihnen am Herzen liegen, eine Freude zu bereiten, sondern auch die Blumenproduzenten zu unterstützen, für die Begriffe wie Menschenwürde und Umweltschutz keine Fremdwörter sind. In diesem Sinne: HAPPY VALENTIN’S DAY.
Weitere Informationen: www.unfairbluemt.net
Sabine Wehr, GRÜNE LIGA Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit