Die Konferenz

Auf der International Urban Farming Conference werden zahlreiche praktische und wissenschaftliche Projektbeispiele aus Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika präsentiert. Entsprechend des Fokus auf internationalen Austausch und Vernetzung ist die Konferenz interaktiv und partizipativ angelegt.

Hier geht es zum Programm 

Friendship Garden (Mexico/USA)

Die Keynote der Konferenz präsentiert Marielle Dubbeling. Die Leiterin der niederländischen Non-Profit-Organisation RUAF, die sich seit 1999 global als Plattform für nachhaltige urbane Landwirtschaft und Ernährungssysteme einsetzt, gibt einen Überblick über die Vielfalt und Bedeutung des Urban Farmings. Im Open Space stellen sich insgesamt 19 Projekte vor. Mit dabei ist etwa das internationale Netzwerk 15th Garden, das für die Ernährungssouveränität der Zivilbevölkerung in Syrien kämpft oder das Kulturzentrum KÉK aus Budapest, das von jungen ungarischen Architekt_innen, Künstler_innen und Zivilist_innen betrieben wird und mittlerweile vier Gemeinschaftsgärten betreibt. Zu den Teilnehmer_innen der Konferenz-Panels gehören unter anderem Davinder Lamba, der Leiter des Mazingira Institute im kenianischen Nairobi. Das Institut arbeitet seit 1987 mit städtischen und nationalen Programmen im Bereich Subsistenz- und Erwerbsgärten, ist auch international breit vernetzt und hat in Nairobi ein Netzwerk für urbane Lebensmittelproduzent_innen gegründet. Darüber hinaus werden insgesamt elf Workshops angeboten, die thematische Bögen von Klimaanpassung über Stadtplanung, Recht auf Stadt und Essbare Städte bis zu Frauen Empowerment, Nord-Süd-Vernetzung und Städtepartnerschaften, Ernährungssicherheit, Bildung und Konflikttransformation spannen.

2000m² Weltacker Marzahn

Die Konferenz wird gerahmt von Exkursionen zu Berliner Urban Gardening und Urban Farming Projekten. Auf dem Programm stehen unter anderem das Allmende-Kontor auf dem Tempelhofer Feld und ein Besuch auf der IGA mit dem IGA-Campus , dem Weltacker und der Roof Water Farm. Der offizielle Empfang führt in die Prinzessinnengärten zu einem Konzert von EL AKA. Der Rapper ist Gründer der Organisation Agroarte in Medellin. Die kolumbianische Stadt ist von jahrzehntelanger Gewalt geprägt. Agroarte unterrichtet Jugendliche in Hip Hop und Urban Gardening – eine Kombination, mit der sie ihre Stadt gemeinsam zurückzuerobern und die sprichwörtlich blutgetränkte Erde, mit der sie arbeiten, in einen Ort des Wachstums und lebendiger Erinnerung verwandeln.

Hintergrund

Allmendekontor, Tempelhofer Feld

Urbane Landwirtschaft gibt es, seitdem es Städte gibt. Seit einiger Zeit erlebt Urban Gardening und Urban Farming allerdings eine weltweite Renaissance. Auf Dächern, Brachflächen, Hochbeeten, in Containern oder Säcken, an Wänden, auf privaten und öffentlichen Flächen, auf Erde oder Nährstofflösung: Überall wird gegärtnert und geackert, ob in Johannesburg, Bangkok, New York, Sao Paulo oder Berlin. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Bewegung selbst – gegärtnert wird für grüne statt graue Städte, die die Lebensqualität steigern, für ein soziales und interkulturelles Mit- statt Nebeneinander, gegen Überhitzung und für mehr Biodiversität, aus wirtschaftlichen Gründen, für die Sicherung oder für die Regionalisierung der Ernährung. Gegärtnert wird verstärkt in den Städten und unter Einbezug des Umlands, weil im Jahr 2050 Schätzungen zufolge 10 Milliarden Menschen auf dem Planeten leben werden und davon zwei von drei Menschen in Städten. Wie wir uns in Zukunft ernähren – eingedenk der Bedrohungen durch den globalen Klimawandel, den die industrielle Landwirtschaft mit ihrem Raubbau an endlichen Ressourcen und ihren immensen Transportwegen wesentlich mitverantwortet – und wie wir in diesen Städten zusammenleben werden, ist also eine der drängendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Im Rahmen der Konferenz wurde ein Open Call for Papers ausgeschrieben. Über 100 Expert_innen und Aktivist_innen aus dem Bereich Urban Farming haben Beiträge zu den folgenden vier Panels der Internationale Urban Farming Conference eingereicht:

• Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität
• Klima und Umwelt
• Recht auf Stadt / Zugang zu Ressourcen / Lokales Wirtschaften
• Bildung / Empowerment / Qualifizierung

Projektbeiträge mit kommunalpolitischem Bezug – insbesondere zu Partnerschaften zwischen dem Globalen Norden und Globalen Süden – wurden dabei besonders berücksichtigt.

Hier finden Sie das Programm zur Konferenz.


Die Konferenz wird gefördert und unterstützt von Engagement Global und ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt mit finanzieller Unterstützung des BMZ sowie von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Weitere Unterstützer und Mitveranstalter sind die Anstiftung, die Schweisfurth-Stiftung, die Heinrich-Böll-Stiftung, das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union, Misereor und das Institut für Welternährung.

Kontakt:

Konferenzorganisation:
Ines Meier, Mobil: +49 157 34 959 851
Udo Fickert
Julia Scherer
Thais Benedetti Lamoza
urbanfarming@grueneliga-berlin.de
Telefon 030 – 44 33 91 0

Presse:
Christian Lerche
christian.lerche@grueneliga-berlin.de
Telefon +49 30 44 33 91 -49

Exkursionen:
Elisabeth Meyer-Renschhausen


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