Maßnahmen und Tipps

Der eigene ökologische Fußabdruck lässt sich mit einfachen Maßnahmen verringern. Anhand von „Öfi“ stellt Teil 3 des Infomaterials der GRÜNEN LIGA Berlin Maßnahmen vor und gibt Tipps, die praktisch umsetzbar sind.

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Öfi stellt sich vor

„Öfi“, der ökologische Fußabdruck einer Person aus Berlin stellt sich vor. Er ist 4,41 Hektar groß, seine große Fläche steht für sein Übergewicht. „Öfi“ möchte seine Figur pflegen und abnehmen. Das tut er mit dem „Öko-Bodyshaping“, Fitness-Übungen, die gezielt seine „Figur“ verbessern.

Im Folgenden werden also die verschiedenen Maßnahmen oder „Fitness-Übungen“ benannt, mit deren Hilfe der persönliche oder/ und der (gesamte) Berliner ökologische Fußabdruck effektiv schlanker gemacht werden kann. Beim ökologischen Fußabdruck (ÖF) stellen die „Konsumkategorien „Wohnen/Fossile Energie, Verkehr und Nahrung die flächenintensivsten Anteile dar. Sie sind damit als Handlungsfelder zur Verringerung der „ökologischen Schuhgröße“ besonders geeignet. Die jeweiligen Maßnahmen werden nachfolgend beschrieben und ihr Verringerungspotential oder „ökologischer Pflegeeffekt“ als Fläche dargestellt.

Dabei gibt es

  • individuelle Maßnahmen,die einzelne Personen umsetzen und damit ihren „persönlichen“ ÖF verkleinern
  • stadtweite Maßnahmen, die – gemeinschaftlich umgesetzt – den ÖF der Stadt vermindern

Die Einsparpotentiale können somit angegeben werden

  • pro Person und Jahr (in m²/P a oder ha/P a)
  • als Sparpotential der gesamten Stadt im Jahr (in ha/a)
  • als ein entsprechender Prozentsatz des durchschnittlichen Wertes von 4,41 ha/P a oder
  • als Prozentsatz des gesamten Fußabdrucks von 150.408 km2/a für die Stadt Berlin. Die Flächen werden in ha oder in m² angegeben oder – zur Veranschaulichung – an geeigneten Beispielen auch in Fußballfelder.

Wohnen und Energie

Es ist nicht allein Aufgabe, den Energieverbrauch in bestimmten Sektoren zu reduzieren, sondern auch die Wahl des günstigsten Energieträgers zu treffen. Können wir die öklogischen Auswirkungen der unterschiedlichen Energieträger einschätzen? Die folgende Tabelle hilft dabei:

 

 

 

Flächenbedarf („Fußabdruckfläche“) verschiedener Energieträger:

Energieträger Energiegehalt Flächenbedarf für
1 kWh in m²
Strom (Berliner Mix) 1,59
„Grüner“ Strom „ÖkoPur“ 0,23
Benzin 8,77 kWh / l 0,56
Heizöl / Diesel 9,86 kWh / l 0,56
Erdgas 11,0 kWh/ m³ 0,43
Photovoltaik (Solarstrom) 0,15
Biomasse (Holzhackschnitzel/Holzpellets) 0,06
Thermische Solarenergie (Warmwasser) 0,03
  • Strom (konventioneller Art) beansprucht eine erhebliche Fußabdruckfläche, weil in der Regel 2/3 der eingesetzten Energie als Abwärme verpufft. Durch den verbrauchernahen Standort der Kraftwerke in der Stadt, kann immerhin ein Teil der Abwärme in Berlin für die Fernheizung genutzt werden. Diese Energiemenge wird dem „Berliner Strom-Mix“ gutgeschrieben. Wesentlich bescheidener, mit ca. einem Zehntel des Flächenanspruches, erscheint regenerativ erzeugter Strom wie beispielsweise „ÖkoPur“.
  • Erdgas setzt bei der Verbrennung im Verhältnis weniger Kohlendioxid frei als Benzin oder Heizöl, ist damit weniger klimaschädlich und verbraucht u. a. daher 23 % weniger Fußfläche. Die regenerativen Energien liegen jedoch weit in Führung.
  • Für Solarenergie wird lediglich die Graue Energie (Herstellungsaufwand) berechnet. Die üblicherweise zur Aufstellung verwendeten Dachflächen sind ja bereits bei der Siedlungsfläche berücksichtigt.
  • Biomasse, z. B. in Form von Holzhackschnitzeln ist auf dem Wege zu einem bedeutenden Brennstoff der Zukunft zu werden, auch des Preises wegen, der z. T. die Hälfte des Ölpreises beträgt!

Verminderung des Heizwärmebedarfes:
54 % der Fläche des ökologischen Fußabdruckes werden durch die Nutzung fossiler Energieträger beansprucht, bzw. als Aufnahmefläche für das freigesetzte Kohlendioxid. Die größte Teilsumme (für fossile Energieträger) von 1,04 ha beansprucht der Bereich „Wohnen“, über 60 % davon für Strom! Hierin ist allerdings auch der Anteil für öffentliche Einrichtungen, Straßenbeleuchtung, Kleingewerbe etc. enthalten.

 

 

Flächenbedarf für die Beheizung von Wohngebäuden:

Heizenergie pro Person  (l Heizöl / m² Wohnfläche) Anteil am durchschnittlichen ÖF/P  m²/a %
hoher Wert (24,5) 4.429 10,0
mittlerer Wert (18,3) 3.308 7,5
„3-Liter-Haus“ (3) 542 1,0

Die Heizenergie beansprucht im durchschnittlichen Haushalt etwa 0,3 bis 0,45 ha, entsprechend 7,5 bis 10 % des durchschnittlichen persönlichen ÖF.  Das sogenannte „3-Liter Haus“, das nur 3 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche benötigt, hat auf Grund seines extrem niedrigen Heizenergiebedarfes einen wesentlich kleineren Fußabdruck. Seine Realisierung ist bereits heute gehobener technischer Standard.
In jedem Haus lassen sich durch einfache Verhaltensänderungen beim Lüften, beim Warmwassergebrauch und der Beleuchtung sowie bei der Regelung der Heizung ohne Weiteres und in der Regel ohne Einschränkung (aber mit einem Kostenvorteil) ca. 5 % Energie einsparen und damit Öfis ökologische Schuhgröße etwa um durchschnittlich 170 m² verkleinern.

Flächengewinn durch Wärmedämmung von Hausfassaden:
1 m² Dämmung reduziert

  • den Wärmebedarf um ca. 40 kWh
  • den ÖF um ca. 19 m²/a

Beispiel: Dämmung eines Mietshauses
Ein Mietshaus mit 2.000 m² Außenwand spart

  • 38.670 m² =5,3 Fußballfelder

Für 50 Bewohnerinnen und Bewohner reduziert sich ihr durchschnittlicher Fußabdruck jeweils um

  • 773,4 m²/P a = 1,8 %

Ein Quadratmeter Wärmedämmung (Standardausführung, üblicherweise in einer Dicke von 8 cm) senkt den Wärmebedarf des entsprechenden Gebäudes um ca. 40 kWh/a.16 Für diese Wärmemenge lässt sich ein Flächenbedarf von 19 m² ermitteln.

Mit jedem Quadratmeter Dämmung kann Öfi 19 m² abnehmen. Ein Berliner Mietshaus (Mauerwerksbau) mit einer Fassadenfläche von 2000 m2 erbringt nach einer Dämmung eine Verringerung von fast 4 ha, eine Fläche so groß wie der Nikolassee in Zehlendorf. Die persönliche „ökologische Schuhgröße“ der Hausbewohner verringert sich damit durchschnittlich um 1,8 % bzw. 773 m².
Werden zusätzlich zur Fassadendämmung die Fenster erneuert und die Heizung modernisiert, reduziert eine solche Sanierung die benötigte Heizenergie im Mittel etwa um 63 kWh/m2.17

Einsparpotential bei der kompletten Sanierung eines Mietshauses
Wärme- und heiztechnische Sanierung von 1870 m2 Wohnfläche reduziert den ÖF um
=> 5,6946 ha = 7,7 Fußballfelder

Für 50 Bewohner/Innen reduziert sich ihr durchschnittlicher Fußabdruck jeweils um
=> 0,114 ha/P = 1.138,92 m2 =2,6 %

So schrumpft die (für das Heizen erforderliche) ökologische Schuhgröße des Hauses (die immerhin der Fläche des Gutsparkes Marienfelde entspricht) um 27 m2 für jeden m2 (beheizte) Wohnfläche. Bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von 37,4 m2 können die Bewohnerinnen und Bewohner jeweils ca. 1000 m2 mehr Platz unter ihren Füßen schaffen, Öfi kann um 2,6 % abnehmen. Eine optimal durchgeführte Sanierung erreicht sogar den doppelten Wert!


In den Berliner Gebäuden werden ca. 45 Kilowattstunden für die Warmwasserbereitung und Verteilung pro Quadratmeter Wohnfläche benötigt. Bei einer Wohnfläche von durchschnittlich 37,4 m²/Person (1998) kommen im Jahr für eine Person 1.683 kWh zusammen. Für das warme Wasser wächst damit die persönliche ökologische Schuhgröße um 872 m². Heute kann – dank Fördermitteln – die Hälfte der benötigten Wassermenge wirtschaftlich rentabel mit Solarenergie erwärmt werden. (Ein höherer Anteil würde im Sommer Überschüsse produzieren).

Einsparpotenzial bei Warmwasser (WW)-Bereitung mit Sonnenkollektoren:

Energiebedarf für die WW Bereitung Flächenbedarf der WW-Bereitung
mit dem Berliner „Wärme-Mix“
Flächenbedarf der WW-Bereitung
mit 50 % „solarer Deckung“
pro m² Wohnfläche ÖF-Fläche/P Anteil am ÖF/P ÖF-Fläche/P Anteil am ÖF/P
45 KWh/m² a 872 m²/a 2% 436 m²/a 0,99%

Solarenergie beansprucht jedoch nur etwa den viertausendsten Teil des ökologischen Flächenverbrauches, den fossile Energie verursacht. Daher kann der Einsatz von Solarenergie für die Warmwasserbereitung die persönliche Fußabdruckfläche so gut wie halbieren. – Solar-Wellness für Öfi!


Flächengewinn durch die Aktion 50/50 an Schulen:

50/50 in Berlin Hektar/Jahr Anzahl derFußballfelder Anteil am ÖF Berlin in %
Einsparungen/JahrSumme der Beteiligung aller SchulenBei gleicher Effektivität wie in Hamburg 4.041.2123301 5.501.6494492 0,0030,0080,022

In Hamburg und Berlin existiert ein Modell zur verhaltensabhängigen Einsparung von Energie (und Wasser) an Schulen. Dabei messen die SchülerInnen und LehrerInnen den Energieverbrauch ihrer Schule (Startwert) und informieren sich über Einsparmaßnahmen. Von den sich im nachfolgenden Messzeitraum ergebenden Energiekosteneinsparungen erhält die Schule die Hälfte des eingesparten Betrages zur eigenen Verwendung, die andere Hälfte die Schulverwaltung.

In Berlin haben sich im Jahr 1999/2000 220 Schulen (ca. 30 % aller Schulen) beteiligt und ihren Energieverbrauch um insgesamt 7.000 MWh an Strom, Gas und Fernwärme (und damit ca. 1.900 t Kohlendioxidausstoß) reduziert. Die Mühe wurde mit der Auszahlung von etwa einer halben Million DM belohnt.

Der ökologische Fußabdruck von Berlin wurde durch 50/50-Maßnahmen um 404 ha verringert, einer Fläche von 550 Fußballfeldern.Wenn alle Schulen mitmachen würden, ergäbe sich die dreifache Fläche, nämlich 1.212 ha. Noch erfolgreicher waren die Hamburger Schulen, sie haben den Fußabdruck ihrer Stadt um eine Fläche von 4.500 Fußballfeldern verkleinert!

Flächenbedarf einer Schule vor und während der Aktion 50/50 – Eine Beispielschule

„energetischer Fußabdruck“ einer
durchschnittl. Schule zum Startzeitpunkt                  63 ha/a

„energetischer Fußabdruck“
der Schule während 50/50                                       54 ha/a

Verringerung des „energetischen                              9 ha/a
Fußabdruckes“ der Schule                                       = 12 Fußballfelder = 14 %

Im Bezirk Mitte brachten die am Projekt beteiligten Schulen im Durchschnitt einen Startwert von ca. 63 ha „auf die Waage“. Mit Hilfe von 50/50 haben sie sich um durchschnittlich 9 ha „erleichtert“ und ca. 1000,- € bereichert. Zum Vergleich: Der Groß Glienicker See am westlichen Stadtrand mißt 66.7 ha, der Schloßpark Charlottenburg 53 ha und die Einsparung entspricht fast der Fläche des Sees im Britzer Garten mit 10 ha.


Verkehr

Flächenverbrauch durch Nutzung eines Pkws:

13.000 km/a bei durchschnittlichem Kraftstoffverbrauch => 1,046 ha/a
Anzahl der Fußballfelder =>1,4
Anteil am durchschnittlichen ÖF/P =>23,75 %

Ein Berliner Pkw fährt im Durchschnitt 13.000 km pro Jahr und verbraucht dabei ca. 1.352 l Benzin. Zusammen mit dem Energieaufwand im Herstellungsprozess und der anteilig vorhandenen Verkehrsfläche beansprucht dieses Auto 1ha im Jahr. Das macht ein Viertel des durchschnittlichen ÖF einer Person aus. Nur gut, das sich in Berlin etwa drei Personen ein Auto teilen. Car-sharing hilft die Zahl der Autos weiter zu reduzieren und Platz zu schaffen. Diese Dienstleistung ist mit dem Umweltengel ausgezeichnet worden, unter anderem, weil ein Car-sharing-Auto 5 bis 8 Privatautos ersetzen kann.

Flächenbedarf für die Fahrt zur Arbeit / Ausbildung bei unterschiedlichen Transportmitteln:
(Vergleich: Unterschiedliche Verkehrsmittel und Treibstoffe, Fahrt zur Arbeit: 8 km einfach)

Fläche Verringerung im Vergleich
zum Auto (1 Person)
Anteil
am ÖF/P
Anteil
am
ÖF/P
Fahrzeug ha/P m²/P ha % % %
Auto, Benzin, 1 Person 0,270 2700 6,1
Auto, Benzin, 2 Personen 0,139 1394 0,13 1306 48 3,0 3,2
Auto, Erdgas, 1 Person 0,228 2281 0,04 419 15 1,0 5,2
„3-l-Auto“, 1 Person 0,131 1307 0,13 1393 52 3,2 3,0
Bus, Erdgas 0,022 218 0,24 2482 92 5,6 0,5
Bus, Diesel 0,018 179 0,25 2521 93 5,7 0,4
Motoroller 0,068 684 0,20 2015 75 4,6 1,6
Elektroroller 0,053 532 0,22 2168 80 4,9 1,2
„Solar“-Roller 0,018 177 0,25 2523 93 5,7 0,4
U-Bahn 0,012 121 0,26 2579 95 5,9 0,3
Fahrrad 0,0018 19 0,27 2681 99 6,1 0,0

Etwa 53 % (bundesweit 67 %) der Wege zur Arbeit werden in Berlin mit dem Auto zurückgelegt. Die durchschnittliche Strecke beträgt dabei 8 km (und liegt im Städtevergleich relativ hoch). Eine Person, die täglich allein mit dem Auto zur Arbeit (und zurück) fährt, beansprucht hierfür fast die Fläche eines halben Fußballfeldes. Das macht 6 % des durchschnittlichen persönlichen Fußabdruckes in Berlin aus.Eine Fahrgemeinschaft von zwei Personen verringert den Flächenbedarf auf knapp die Hälfte (je nachdem wieviel Umwegfahrten für die zweite Person gefahren werden).

Fährt das Auto mit Erdgas, ergibt sich eine Einsparung des Flächenverbrauches um 15 % gegenüber einem Benzin-betankten Auto. Personen,die mit dem Bus zur Arbeit fahren, leben auf deutlich kleinerem ökologischen Fuß,sie verzichten auf etwa drei Viertel der Fläche, die eine Person mit dem eigenen Pkw benötigt. Dabei ist der Erdgas-Bus (mit der gegenwärtigen Technologie) vom Flächenverbrauch nicht günstiger als der Diesel-betriebene, aber die gesundheitsschädlichen Rußemissionen entfallen.

Die U-Bahnfahrt erfordert den geringsten Flächenbedarf der motorisierten Fahrzeuge (5 % der Autofahrt), auch wenn der Antrieb mit umweltbelastendem Strom erfolgt. Voraussetzung ist, dass die U-Bahnlinie günstig zwischen Heim und Arbeitsstelle liegt, sonst werden zusätzliche Fahrten notwendig.

Wie man in der Tabelle sieht, sind auch Motorroller der 50 ccm-Klasse sparsam. Noch viel sparsamer und vor allem auch leiser geht es mit einem Elektroroller. Wird hier „grüner Strom“ „getankt“, ist diese Fortbewegungsart fast unschlagbar. Da wir nicht nur die Sonnenstrahlen, sondern alle regenerativen Energien der Sonne verdanken, darf man zu dem Mobil ruhig „Solar“-Roller sagen. Für den vermehrten Einsatz dieser leisen Kraftfahrzeuge fehlt derzeit noch die Infrastruktur der Steckdosen zum Auftanken.

Sieger ist natürlich das Fahrrad! Dessen Benutzung sorgt nicht nur für ein Öko-Body-Shaping von „Öfi“, unserem persönlichen ökologischen Fußabdruck, sondern pflegt bekanntermaßen tatsächlich unsere Figur bei üblicherweise bewegungsarmer Lebens- und kalorienreicher Ernährungsweise. Allerdings ist Radfahren auch gefährlich, ca. 5.000 Radfahrerinnen und Radfahrer kommen jährlich in Berlin zu Schaden. Bleibt zu hoffen, dass die verkehrspolitischen Verbesserungen insbesondere für die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit bringen.


Flächenverbrauch in Abhängigkeit von Fahrweise und Pkw-Wartung:

Einsparung
durch Fahrverhalten
Einsparung
durch Wartung
Summe Anteil am ÖF/P
10 %
1046,45 m2
10 %
1046,45 m2
20 %
2.092,90 m2
4,75 %

Dass „Kavalierstarts“ und hektische Fahrweise zusätzlichen Kraftstoff kosten, ist allgemein bekannt. Dass aber eine besonders schonende Fahrweise etwa 10 % und Wartung und Pflege des Fahrzeugs noch einmal ca. 10 % Kraftstoff einsparen können, zeigt seit Jahren „Verkehr human“ auf.  Natürlich kann man so auch den teuren Benzinkosten begegnen.

Bezüglich Fahrverhalten werden folgende Maßnahmen empfohlen:

  • beim Anfahren bereits nach Fahren einer Wagenlänge in den zweiten Gang schalten,
  • Motor untertourig, nicht über 2.000 UpM (Umdrehungen pro Minute), fahren,
  • bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h in den fünften Gang schalten,
  • an der Ampel Motor ausschalten (eventuell schon mit abgeschaltetem Motor auf die Ampel zurollen),
  • frühzeitig, aber sanft beschleunigen,
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten.

Einige technische Maßnahmen, die den Treibstoffverbrauch verringern:

  • für ausreichend hohen Reifendruck sorgen,
  • Vergaser richtig einstellen,
  • Zündverteiler richtig einstellen,
  • Zündkerzen rechtzeitig erneuern,
  • auf Dachgepäckträger und Aufbauten verzichten.

Ziel nachhaltiger Mobilität kann jedoch nicht allein die Reduktion von Treibstoffverbrauch und Emissionen sein. Größtes Problem im Straßenverkehr in Berlin bleiben jährlich ca. 100 Todesopfer und über 2.000 Schwerverletzte!


Flächenbedarf von verschiedenen Flugreisen im Vergleich,
von Berlin (Rückflug):

Nach Entfernung/km Treibstoff/Pers.(Flugbenzin)l Energie-bedarf/kWh ÖF-Fläche/m² Anteil am ÖF/P%
Amsterdam 607 102 1022 570,02 1,29
Mallorca 1648 200 1992 1.111,03 2,52
Teneriffa 3645 377 3760 2.097,13 4,76
New York 6.358 621 6206 3.461,37 7,86
Malediven 7.509 725 7243 4.039,76 9,17
Bangkok 8.566 821 8196 4.571,29 10,38
Los Angeles 9.327 889 8882 4.953,90 11,25
Rio de Janeiro 10.016 952 9503 5.300,26 12,03
Sydney 16.087 1500 14976 8.352,81 18,96

Beim Fliegen bekommt Öfi Figurprobeme!

Es ist allgemein bekannt, dass Fliegen einen extrem hohen Treibstoffverbrauch gegenüber anderen Verkehrsmitteln erfordert. Die Zahlen für verschiedene Flugziele sprechen für sich. In dieser Rechnung unberücksichtigt bleibt die besonders schädliche Wirkung von Kohlendioxid, Stickoxid und Wasserdampf in den oberen Luftschichten, die möglicherweise die anderen Umweltrisiken übertrifft!
Für kürzere Strecken sind andere Verkehrsmittel dem Flugzeug vorzuziehen. Wenn man nicht bereit ist, auf Fernreisen grundsätzlich zu verzichten, dann belasten wenige längere Urlaube in größeren Zeitabständen die Umwelt weniger stark als häufige Kurzurlaube in der Ferne.


Nahrung

Wieviel Fleisch soll es sein?
Die Verzehrmenge an Fleisch beträgt hierzulande etwa ein Drittel der Nahrungsmenge pflanzlichen Ursprungs (inkl. Getränke). Der Flächenverbrauch für die Gesamtmenge an tierischen Lebensmitteln in Deutschland beträgt jedoch ca. das Dreifache des Flächenbedarfs der vegetabilen Kost. Das bedeutet: Die pflanzliche Nahrungsmittelproduktion ist neunmal flächeneffizienter!

Anteil Fleisch ha/P/a Verminderung m² Verminderung in % des ÖF/P
10 % weniger Fleisch, 12 % mehr vegetarisch 1,5083 975,1 2,2
20 % weniger Fleisch, 24 % mehr vegetarisch 1,4108 1950,2 4,4

Wer vegetarische Kost interessant und schmackhaft zubereitet, kann im Alltag auf die „obligatorische“ Fleischbeilage verzichten.Die Einschränkung des Fleischverzehrs um 10 % bzw. 20 % hilft Öfi um 2,2 % oder 4,4 % abzunehmen. Doch über Geschmack kann man ja bekanntlich nicht streiten – oder doch?


„Fit mit Milch aus der Region“

Biomilch ist gesund und schmeckt, das finden zunehmend mehr Konsumenten, denn die Nachfrage steigt. Biomilch ist aber auch ein gutes Beispiel für „Produkttourismus“. Aus Kostengründen hat eine Konzentration und Zentralisierung bei den Meiereien stattgefunden. Teilweise wird Biomilch sogar aus dem Ausland angekarrt.

Dabei ist Milch in Flaschen relativ schwer und damit aufwändig zu transportieren. An diesem Beispiel soll daher der ÖF-Flächenverbrauch für Lebensmitteltransporte beispielhaft aufgezeigt werden. Bei Biomilch ist dies besonders fragwürdig.

 

Transportaufwand für Flaschenmilch für 1.407.120
Liter-Biomilch/Jahr
ÖF-Fläche
für den Transport ha/a
Differenz regional/überregional ha/a pro Flasche m²/Fl. pro Person bei einem Genuss von 0,2 l Milch/Tag m²/a Einsparung bei regionalem Einkauf m²/Pa
aus Brandenburg (66 km) 3,5 31,5 0,025 2,2 19,6
aus Bayern (660 km) (hypothetisch) 35,1 0,249 21,8

Eine Biomolkerei in Brandenburg, ca. 66 km von Berlin entfernt, liefert im Jahr rund 1,4 Mio. l Milch nach Berlin. Der Transportaufwand trägt immerhin 3,5 ha zum Berliner Fußabdruck bei. Jede Flasche Milch hat ein „ökologisches Füßchen“ von rund 0,02 m² oder 200 cm². Würde die Milch aus dem 660 km entfernten Bayern herbeigeschafft, wäre der Aufwand und Flächenbedarf zehnmal so hoch und der Öfi würde um fast 20 m² zunehmen.


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