2025 werden laut Aussage der UNO zwei Drittel der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit leiden. Vor diesem Hintergrund erhalten die Verfügbarkeit und der Verbrauch an Wasser eine wichtige Bedeutung. Der ökologische Wasserfußabdruck ist daher ein gutes Hilfsmittel, um den direkten und den indirekten Wasserverbrauch eines einzelnen oder für die Produktion eines Produkts zu bestimmen.
Der ökologische Wasserfußabdruck unterscheidet das Wasser in sogenanntes
- blaues Wasser: Wasser in Oberflächengewässern und Grundwasser
- grünes Wasser: Verdunstungswasser, das sich aus dem Bodenwasservorrat speist
- graues Wasser: verschmutztes Wasser durch Produktions- und Nutzungsprozesse
Bei der Herstellung eines Produkts werden die jeweiligen Mengen Wasser addiert. Die Menge des errechneten grauen Wassers hängt dabei von den jeweiligen Definitionen vor Ort für den Wasserverschmutzungsgrad ab. Außerdem müssen für den Vergleich des Wasserverbrauchs Gewichtungsfaktoren berücksichtigt werden, die den Verbrauch in unterschiedlichen Regionen der Welt vergleichbar machen, z. B. lokale Wasservorkommen, Sensitivität von Ökosystemen und die Wirtschaftskraft.
Hoher Wasserverbrauch in den Industrienationen
Bei der Betrachtung des ökologischen Wasserfußabdrucks zeigt sich schnell, dass gerade die Industrienationen sehr viel Wasser außerhalb Ihrer Landesgrenzen verbrauchen. Die Baumwolle für unsere Kleidung wird woanders angebaut und verbraucht sehr viel Wasser. Schokolade und Kaffee sind ebenfalls sehr wasserintensiv in Anbau und Produktion.
Ganz grob verallgemeinert kann man sagen, dass Fleischprodukte mehr Wasser verbrauchen als pflanzliche Produkte, bedingt durch den Wasserverbrauch für die hohen Futtermengen für die Tiere.
Milch von Hochleistungskühen verbraucht mehr Wasser als Milch von Weidevieh und noch mehr als Almvieh. Industrielle Agrarprodukte haben einen hohen Grauwasseranteil im Wasserfußabdruck, da sehr viel Wasser durch Pestizideinsatz verunreinigt wird.
Und was kann man selbst tun?
Eigentlich wissen wir bereits sehr gut, was wir tun können. Zum Beispiel können wir:
- weniger Fleisch essen
- auf saisonale Produkte achten
- auf die Herkunft der Lebensmittel achten
- Secondhand-Läden für den Kleiderkauf nutzen
- Brauchwasser im Haushalt mehrmals verwenden
- Druckerpapier beidseitig verwenden
- …
Jeder kann seinen kleinen Beitrag leisten, um den persönlichen Wasserverbrauch zu senken.
Mehr Informationen
Forscher der TU Berlin berechnen den „Water Footprint“ von Milch
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Michael Bender, Tobias Schäfer
Tel. 030/40 39 35 30
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