Plant a Seeed

The Changency – Agentur für nachhaltigen Wandel

Foto Quelle: Nadine Kunath

Das Plant a Seeed Projekt ist eins der Gewinner*innenprojekte des Wettbewerbs „Coole Märkte und Feste – so geht´s!“. Das Projekt wurde von The Changency – Agentur für nachhaltigen Wandel in Kooperation mit der Band Seeed und dem Studiengang Theater- und Veranstaltungstechnik und -management der Berliner Hochschule für Technik umgesetzt. Es ist das erste wissenschaftliche Nachhaltigkeitsprojekt zu Großkonzerten in Deutschland – Plant a Seeed.

In dem Projekt geht es darum, aktiv am Prozess teilzunehmen, mit zur Lösung beizutragen und Transformationen mitzugestalten. Deshalb legten The Changency bei den fünf ausverkauften Seeed Konzerten in der Berliner Parkbühne Wuhlheide den Fokus auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit.

So nutzten sie die Konzerte der Band, um die 85.000 Konzertbesucher*innen sowie die Crew durch diverse Aktionen vor Ort für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und inspirieren. Um dies zu erreichen gab es Fan-Befragungen und andere kreative Ideen, wie zum Beispiel eine kostenlose Fahrradgarderobe an allen Showtagen, eine Fahrradtour mit der Band zur Wuhlheide, eine mobile Leitungswasser Bar und Mehrwegflaschen für Band und Crew. Die Bühnenshow wurde aus 100 % LED betrieben, was die Band allerdings auch vorher bereits als Standard nutzte. Das Crew und Artist Catering war an allen Showtagen 100% vegan-vegetarisch. Zudem wurden die fünf Seeed Shows in der Berliner Wuhlheide genutzt, um Wissen für die komplette Branche in Form einer wissenschaftlichen Studie und der transparenten Kommunikation der Ergebnisse zu generieren.

Die bei diesem Projekt erhobenen Daten und Ergebnisse wurden im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet und werden im Februar 2023 publiziert. Dadurch, dass erst Fakten die Grundlage für Veränderung schaffen, können diese Daten in Zukunft genutzt werden, um Großkonzerte umweltfreundlicher zu machen. Doch was hat die 5 Konzerte so umweltfreundlich gemacht?

Da bei Festivals und Konzerten 50-80% der Gesamtemissionen durch die Anreise der Besucher*innen entstehen, war bei den Konzerten die Anreise durch ÖPNV im Ticket enthalten. Zudem gab es eine kostenlose Fahrradgarderobe, eine Kooperation mit dem ADFC Berlin und #BIKEYGEES für die gemeinsame Fahrrad-Anreise mit der Band zur Wuhlheide am Samstag 13.8. und Teile der lokalen Crew war e-mobil.

Außerdem spielt Ernährung eine große Rolle in der Klimabilanz. Die industrielle Tierhaltung ist für 14,5 % der von Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich und benötigt viele Ressourcen (wie zum Beispiel Wasser). Außerdem werden allein in Deutschland jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Um die Klimabilanz auf dem Konzert zu verbessern, gab es backstage vegan-vegetarisches Catering. Im Gastronomie-Bereich der wurden die Klimabilanzen der klimafreundlichsten Gerichte berechnet und kommuniziert, um ein Bewusstsein für den Fußabdruck von Gerichten zu schaffen, einzelne Stände kooperierten zudem mit Foodsharing.

Da die Textilindustrie für rund 20 Prozent der globalen Wasserverschmutzung und 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist, wurde nur nachhaltiges Merchandise mit Zertifizierungen und fairer Baumwolle verkauft. Zudem gab es Merchartikel mit Nachhaltigkeitsbezug wie zum Beispiel Seeed Balls (Saatgut-Bälle) und ein Upcycling Projekt, in dem Bühnenbanner zu limitierten Taschen verarbeitet wurden. Produktionsseitig wurden Bühnenteile wiederverwendet.

Zur Reduzierung von Wasser und Abfall gab es eine mobile Leitungswasserbar und Mehrweg Flaschen für Band und Crew. Zudem wurde Müll im Crew- und Artistbereich getrennt und die Berliner Stadtreinigung sorgte für zusätzliche spielerische Elemente zur Zigarettenentsorgung durch Abstimmungsbehältnisse. Zusätzliche Tonnen zur separaten Entsorgung von Zigarettenkippen wurden für das Konzert gemietet, um diese Kippen im Anschluss durch einen darauf spezialisierten Anbieter recyceln zu lassen. Im Nachgang zu den Shows sammelte die Band in einer gemeinsamen Aktionen mit diversen Initiativen und The Changency im Zuge des World Cleanup Days zu Fuß und zu Boot Abfall im Berliner Landwehrkanal. 

Vor Ort waren außerdem 5 verschiedene Nichtregierungsorganisationen mit Ständen vertreten und die Spenden der Einnahmen durch die Gäst*innenliste von allen 5 Tagen gingen für den guten Zweck an diese Initiativen.

2023 wird die im Zuge der Konzerte entstandene Studie mit gewonnenen Erkenntnissen veröffentlicht, ebenso wie das Buch “Nachhaltiges Eventmanagement” von Professor Sakschewski der Berliner Hochschule für Technik.

Das Projekt „Plant A SEEED“ und The Changency wurden vom ZDF bei der Umsetzung begleitet. Der Beitrag „plan b: neue Töne“ ist in der Mediathek abrufbar: https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/plan-b-neue-toene-100.html

Weitere Informationen zum Projekt auf:

https://www.plantaseeed.de / https://www.the-changency.de

 


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