Zur „Halbzeit“ der Unterschriftenaktionen „Nasses Dreieck“ und „Liesenbrücke“ zieht das Berliner Netzwerk für Grünzüge positive Bilanz und sieht seine Ziele durch den regen Zuspruch bei den Anwohnern bestätigt. Fast 1000 Unterschriften hat das Netzwerk im Laufe des Sommers schon im Rahmen der beiden Aktionen gesammelt. Am „Nassen Dreieck“, einer Grünfläche im ehemaligen Mauerstreifen am „Dreiländereck“ zwischen Wedding, Prenzlauer Berg und Pankow, geht es um die Wiederöffnung des Durchgangs im Süden. Die Unterschriftenaktion zur Liesenbrücke zielt auf eine Grünverbindung vom Park am Nordbahnhof zum Volkspark Humboldthain über die denkmalgeschützte Liesenbrücke und die sich daran anschließenden stillgelegten Gleise, die parallel zur S-Bahn zwischen S-Nordbahnhof und S-Gesundbrunnen verlaufen.
Die Öffnung des Durchgangs am Nassen Dreieck ist Teil des Anliegens, die Verwirklichung des für den Norden Berlins schon seit Jahren geplanten Mauergrünzugs (“Grünes Band Berlin“) von der Bernauer Straße zum Barnim voranzutreiben. „Das ist äußerst sinnvoll“, findet Stefan Werner, einer der Aktiven im Netzwerk. „Verbundene Grünzüge schaffen für Fußgänger und Radfahrer eine einzigartige Attraktivität in Berlin, da man sich so auf sanfte, erholsame und sichere Weise abseits der Straßen durch die Stadt bewegen kann.“ Das Nasse Dreieck wurde bis Mitte 2011 als Grünfläche und Joggingstrecke, aber auch als „Gründurchgang“ und wichtige Abkürzung für Fußgänger und Radler von der Bevölkerung rege genutzt. Dann wurde der Zugang im Süden durch die Deutsche Bahn, die Eigentümerin dieses Abschnitts, endgültig mit Tor und Stacheldraht verwehrt. Um dem Bezirk und auch der Bahn die Dringlichkeit einer Öffnung und die Unterstützung dieser Forderung
durch die Bürger vor Augen zu führen, sammelt das Netzwerk bis Mitte Oktober Unterschriften.
Kontakt: Für Rückmeldungen stehen Ihnen Jan Drewitz (Tel. 0177/5790336) und Stefan Werner (Tel. 0176/47026112) zur Verfügung.
Hintergrund:
Das Berliner Netzwerk für Grünzüge („Grünzüge für Berlin“), bestehend aus Bürgerinnen und Bürgern, Stadtteilgruppen, Initiativen und Verbänden, setzt sich dafür ein, dass zusammenhängende Freiflächen in Berlin öffentliche Grünflächen werden und dass Grünzüge die bestehenden Parks und Grünflächen in Berlin miteinander verbinden. Antje Henning, Initiatorin des Netzwerkes: „Obwohl es so einfach wäre und eigentlich auf der Hand liegt: Berlin ist auf dem besten Wege, sich auch langfristig Perspektiven in diesem Sinne zu verbauen. So wurde beispielsweise das Gelände des Rangierbahnhofs Pankow an einen Betreiber von Möbelmärkten verkauft. Und sollte eine Bebauung des nördlichen Teils des geplanten Mauerparkgeländes direkt an der S-Bahn tatsächlich kommen, dann bliebe keine Möglichkeit mehr, den Humboldthain mit dem Mauerpark auf grünem Wege zu verbinden und die dortige herrliche Aussicht über Gleise und Grün, mitten in der Stadt, für die Allgemeinheit zu erhalten.“ Neben Gesprächen und Aktionen sieht das Netzwerk langfristig auch die Finanzierung des Ankaufs von Flächen durch Spendenmittel als Möglichkeit.
Die Unterschriftenlisten der Bürgerpetition zum Nassen Dreieck sind in vielen Läden ausgelegt (im Ortsteil Pankow beispielsweise im Kiez-Laden „Bio Quell“, im Café Rabenmutter oder im Wichelhaus in der Florastraße in Pankow; im Ortsteil Prenzlauer Berg im „Kietzmarkt“ in der Paul-Robeson-Straße 19/ Ecke Driesener Straße, im Café Verano, Schivelbeiner Straße 23/ Ecke Malmöer Straße und bei „Berlin Bike Tour“, Bornholmer Straße 75, zwischen Malmöer Straße und Driesener Straße). Außerdem kann die Aktion zum Nassen Dreieck, wie auch zur Liesenbrücke, im Internet online unterschrieben werden: www.gruenzuege-fuer-berlin.de .
Zu den Treffen des Netzwerks „Grünzüge für Berlin“ sind Interessierte stets willkommen, die Termine werden auf der Internetseite www.gruenzuege-fuer-berlin.de veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Antje Henning, Berliner Netzwerk für Grünzüge
c/o Berliner Landesarbeitsgemeinschaft für Naturschutz e.V. (BLN), Potsdamer Str. 68, 10785 Berlin
Email: gruenzuege@grueneliga.de, www.gruenzuege-fuer-berlin.de