Feuer und Wasser

Aus DER RABE RALF April/Mai 2023, Seite 14

Der Feuersalamander ist Höhlentier des Jahres 2023

Feuersalamander. (Foto: Frank Vassen/Flickr, CC by 2.0)

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) wurde 1758 das erste Mal wissenschaftlich beschrieben. Feuersalamander sind nachtaktiv. Sie sind gelb-schwarz gepunktet oder gestreift, je nach Unterart. Es gibt 13 Unterarten, in Deutschland findet man allerdings nur zwei davon: Salamandra salamandra salamandra ist gefleckt und Salamandra salamandra terrestis gestreift. Die auffällige gelb-schwarze Färbung dient dazu, Fressfeinden wie dem Igel oder dem Dachs zu signalisieren, dass Feuersalamander giftig sind. Trotz ihres Gifts sind sie für Menschen ungefährlich.

Ganz besondere Amphibien

Feuersalamander gehören wie wir Menschen zu den Wirbeltieren und dort zu den Lurchen oder Amphibien. Sie atmen unter Wasser durch ihre Haut, an Land hingegen durch ihre effektiven Lungen. Die zur Ordnung der Schwanzlurche gehörenden Tiere werden bis zu 23 Zentimeter lang und etwa 25 Jahre alt.

Die Fressfeinde der Larven sind räuberische Fische, Insekten und Flusskrebse, aber auch Wasserspitzmäuse, Vögel und ältere Salamanderlarven. Die ausgewachsenen Tiere haben nur sehr wenige natürliche Feinde, neben Igeln und Dachsen sind es Wildschweine und Ratten. Die erwachsenen Feuersalamander leben an Land. Sie verstecken sich in kleinen Höhlen, unter flachen Steinen oder zwischen Felsen. Feuersalamander brauchen aber Gewässer, um die Larven abzusetzen. Verbreitungsgebiet ist fast ganz Südeuropa bis über die Alpen und nach Süd- und Westdeutschland.

Die Fortpflanzung der Feuersalamander ist sehr besonders. Im Gegensatz zu den anderen Amphibien paaren sich die Salamander an Land und nicht im Wasser. Das Weibchen legt die Eier nicht ins Wasser ab, sondern trägt sie wie wir Menschen etwa neun Monate lang aus, bis sie Larven ins Wasser entlässt. Kurz vor der Geburt sucht sich das Weibchen für die Larven eine ruhige Wasserstelle möglichst ohne Fressfeinde. Die Larven sehen am Anfang wie kleine, dunkle Axolotl aus. Schließlich wachsen sie zu den landlebenden schwarz-gelben Salamandern heran.

Bedroht durch Autos und Verschmutzung

Lurche stehen in Deutschland auf der Liste der „besonders geschützten Arten“, weswegen sie nicht gefangen, verletzt oder getötet werden dürfen. Bedroht sind die Feuersalamander vor allem durch Lebensraumverlust, die Verschmutzung ihrer Wasserstellen und durch den Straßenverkehr.

Wegen seiner Vorliebe für unterirdische Verstecke ist der Feuersalamander als Höhlentier des Jahres 2023 ausgewählt worden.

Valerie Kunze, Chantal Krüger

Weitere Informationen: www.hoehlentier.de

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