Müll-/Fahrradstandorte

Müll- und Fahrradstandorte sind gerade auf kleinen Höfen ein bestimmendes Element. Daher sollte ihre Gestaltung sorgfältig geplant werden. Bei der Auswahl und Größe ist es sinnvoll, die Gegebenheiten des Hofes sowie die Bedürfnisse und Zahl der Bewohner zu berücksichtigen. Besonders kurze Wege – beim Müll auch oft ein Kostenfaktor –  sind entscheidend, wenn man vermeiden will, dass Müll ständig am falschen Ort landet oder Fahrräder doch im Hausflur abgestellt werden. Aber auch Lärm- bzw. Geruchsbelästigung und die Verschattung von Parterreräumen sind für die Standortauswahl bestimmend. Eine Alternative für den Müllstandort auf dem Hof ist die Aufbewahrung der Tonnen in einem separaten, abschließbaren Raum, wenn dieser zur Verfügung steht.

Die Auswahl der Fahrradständer sollte ebenfalls sehr sorgfältig erfolgen. Abstellmöglichkeiten, die es nicht ermöglichen, ein Fahrrad halbwegs diebstahlsicher anzuschließen, sind eine Fehlinvestition. Niedrige Fahrradständer – oft auch als Felgenkiller bezeichnet – beschädigen nur die Räder, sorgen damit für Frust durch erhöhte Reparaturkosten und halten keine Diebe ab.
Bewährt haben sich die „Kreuzberger Bügel“ — hüfthohe Metallbügel, die fest in die Erde einbetoniert werden und ein ordentliches Anlehnen und Anschließen der Räder ermöglichen.

Fahrräder an Kreuzberger Bügel angeschlossen
Kreuzberger Bügel


Pergolen – Schattenspender und Verstecke

Pergola als Sichtschutz
Eine schöne Variante, um Fahrradabstellplätze und Müllplätze optisch abzugrenzen, ist das Überdachen mit einer Pergola. Pergolen bestehen aus Säulen oder Pfeilern, die eine Laube bilden. Daran wachsende Kletterpflanzen entfalten ein dichtes Schattendach, das an warmen Tagen im Sommer die Geruchsbelästigung des Mülls  mindert und Fahrräder teilweise vor Witterungseinflüssen schützt.

Aber auch als Sitzplatz, Garteneingang in Form eines Torbogens oder zur Schattierung eines Autostellplatzes ist sie gut geeignet. Wird die Pergola nur einreihig aufgestellt, kann sie auch als Sichtschutz dienen. Das dichte Geäst der Kletterpflanzen bildet einen idealen Unterschlupf für Singvögel, die dort gerne brüten.

In der Regel ist für eine Pergola keine Baugenehmigung nötig, da sie kein festes Dach hat und keine Brandgefahr darstellt. Doch sind die Abstandsregeln zu Nachbargrundstücken einzuhalten. Das gilt auch für an der Pergola wachsenden Kletterpflanzen, die — so sie starkwüchsig sind — auch Nachbars Garten schattieren können oder an angrenzenden Häusermauern weiterwachsen.


Konstruktionen
Pergolen können aus Holz, Naturstein oder Beton, aus Metall oder aus Kombinationen davon errichtet werden. Die Konstruktion sollte der gewünschten Bepflanzung und den bevorzugten Baustoffen im Garten oder Hof angepasst sein. Metallkonstruktionen wirken leicht und elegant, Holz- und Steinbauten dagegen massiv und solide. Kletterpflanzen, wie etwa Weinreben, Glyzinen oder der Knöterich, die ein üppiges Geäst bilden, können die Konstruktion zentnerschwer belasten. Regen und Sonne wirken ebenfalls auf die Materialien ein. Daher müssen Baumaterialien tragfähig und wetterfest sein.


Holzpergolen

Müllpergola aus Holz

Holzpergolen können entweder aus imprägniertem Holz oder Harthölzern gebaut werden. Unbehandeltes Weichholz ist wegen der schnellen Verrottung ungeeignet. Geeignet sind Lärche, Robinie oder Eichenholz. Beim Kauf sollte auf die Herkunft der Hölzer geachtet werden. Nur Holz mit einem FSC-Siegel des Forest Stewardship Council sollte gekauft werden. Das Zertifikat garantiert europa- und weltweit die Herkunft aus naturnaher Waldnutzung.
Kesseldruckimprägnierte Weichhölzer aus Fichte oder Kiefer sind ebenfalls recht haltbar und ausdauernd. Das Holzschutzmittel wird mit Druck in die Balken gepresst, so dass es tief eindringt und besonders lange hält. Es ist dem Streichen mit einem Holzschutzmittel vorzuziehen. Schon weil eine regelmäßig erforderliche Nachbehandlung nach dem Bewuchs mit Kletterpflanzen nicht oder nur noch eingeschränkt möglich ist.

Befestigungselemente
Holzpfosten sollten über der Erde stehen. Berührt das Holz den Boden, beginnt es sehr schnell zu verrotten. Die Pfosten können mit sogenannten Pfostenankern aus verzinktem Metall verschraubt werden. Diese werden dann je nach Bodentyp einbetoniert oder in den Boden gerammt. Werden die Pfostenanker einbetoniert, muss ein Fundament von ca. 20 cm Durchmesser und 80-100 cm Tiefe gegossen werden. Für die Umrandung baut man vor dem Gießen Schachtringe oder Schalbretter an den Lochinnenseiten ein. Die Pfostenanker werden dann in den noch weichen Beton versenkt. Einbetonierten Pergolenpfosten ist in Häusern mit mehreren Bewohnern bzw. Mietparteien der Vorzug zu geben, da sie haltbarer sind und auch mal ein kletterndes Kind oder einen angelehnten Stapel Fahrräder aushalten.
Ist der Beton ausgehärtet, werden die Holzbalken montiert. Die Verbindung erfolgt mit verzinkten Winkeln oder Zapfverbindungen, wozu meist ein Fachmann nötig ist. Es lassen sich aber auch vorgefertigte Pergolen im Handel erwerben und relativ leicht montieren.


Pergolen aus Naturstein und Beton
Konstruktionen aus Naturstein oder Betonformteilen sind sehr haltbar. Doch ist gerade der Preis für Naturstein, bedingt durch die Steinmetzarbeiten und den aufwendigen Transport, recht hoch. Dafür ist er praktisch unverwüstlich und ewig einsetzbar.

Betonformteile sind eine günstige Alternative. Wer es mag, findet in großen Baustoffhandlungen verschiedenste Varianten. Auch Betonteile müssen sicher gegründet oder auf Punktfundamente gestellt werden. Säulen können auch aus Steinen gemauert und mit Holzbalken oder Metallträgern überspannt werden.


Metallkonstruktion
Metallkonstruktionen können sehr elegant wirken. Sie sind äußerst stabil und leichter als Steinsäulen oder Holzpfosten. Es gibt sie sowohl als fertige Elemente als auch als Maßanfertigung vom Schlosser. Je nach Material ist ein Rostschutz mittels Anstrich oder Verzinkung notwendig.

Pergola aus Stahl mit Kunststoffdach
Pergola aus Stahl mit Kunststoffdach

Tipps für die Pflanzenauswahl finden Sie auf der Seite Fassadenbegrünung.


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