Obstgehölze sind von Natur aus Bäume mit großen und weit verzweigten Kronen. Aber sie lassen sich auch in ihrer Wuchsform stark verändern; dies nutzt man für Obstspaliere. Die Spaliere können dekorativ freistehend oder an Hauswänden eingesetzt werden. Arten wie Birnen-, Apfel-, Aprikosen-, Pfirsich- oder Sauerkirschbäume eignen sich für Obstspaliere. Weinreben, Kiwis oder Brombeeren benötigen dazu eine Kletterhilfe. Jungpflanzen müssen von Anfang an streng an das Gerüst gebunden werden. So verholzen die Triebe in einer bestimmten waagerechten, senkrechten oder fächerförmigen Anordnung. Triebe, die nicht in der gewünschten Form wachsen, werden abgeschnitten oder an das Gerüst gebunden.
Obstspaliere brauchen einen sonnigen Standort, damit die Früchte richtig reifen können. Für Obstspaliere auf der Ost- oder Westseite eignen sich frühreife Birnensorten; Sauerkirsch- und Apfelsorten wachsen ebenfalls dort, wenn eine ausreichende Bodenfeuchte vorhanden ist.
Für Holzspaliere eignet sich das Holz der Eiche oder Robinie und Nadelhölzer wie Kiefer, Lärche, Fichte oder Tanne.
Die Spaliere geben die spätere Wuchsform der Pflanze vor. Gehölzspaliere am Haus sollten mit Abstand zur Wand befestigt werden, damit eine Belüftung des Baumes möglich ist. Durch Obstspaliere kommt es in der Regel zu keinen Schäden am Mauerwerk.
Freistehende Spaliere fungieren gut als Raumteiler oder als Hecke. Sie sollten allerdings gut im Boden verankert sein.
Die Pflege und der Schnitt sind nicht aufwändiger als bei anderen Obstgehölzen. Nur der Schnitt variiert je nach gewünschter Wuchsform, denn es gibt unterschiedliche Spalierformen. Bei der einfachen Palmette sind die einzelnen Latten waagerecht angeordnet und mit einem senkrechten Mitteltrieb wächst das Gehölz in die Höhe. Bei der U- oder V- Form wachsen zwei senkrechte bzw. schräge Triebe in die Höhe.
Obstspaliere haben eine lange Tradition und bieten eine Alternative zur Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen.
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