Dachbegrünung

Dachbegrünung

Dachbegrünung auf Schrägdach (Quelle www.zinco.de)

Dächer sind die größten ungenutzten Flächen in der Stadt. Das Stadtklima könnte durch eine erhöhte Verdunstung von Niederschlagswasser, staubmindernde Wirkung und eine geringere Wärmeabstrahlung entschieden verbessert werden, wenn man so viele Dachflächen wie möglich begrünte.


Positive Effekte

Im Sommer haben die Pflanzen eine kühlende Wirkung auf das Haus und im Winter ist das Haus besser gegen die Kälte abgedämmt. Das Regenwasser wird zu viel geringeren Anteilen in die Kanalisation abgeleitet, dadurch werden die  Regenwasserableitungskosten vermindert. Ein großer Teil des Wassers gelangt in den natürlichen Wasserkreislauf zurück und kann sich positiv auf das Stadtklima auswirken (von einem grünen Dach werden bis zu 2/3 des Niederschlags aufgenommen). Pflanzen dienen als natürliche Staubfilter und nehmen Schadstoffe aus der Luft auf. Das Dach ist besser gegen mechanische Beschädigungen, z.B. durch Wind, geschützt. Die Lebensdauer des Daches verlängert sich, da es nicht mehr direkt schädlichen Witterungs-einflüssen ausgesetzt ist (Wind, starke Niederschläge, UV-Strahlung).

Hausinnenräume sind durch eine Dachbegrünung besser vor Schallimmissionen geschützt. Insbesondere in Gegenden mit hohem Flugverkehr kann dies ein wahrer Segen sein.

 

Standortbedingungen und verschiedene Formen

Dachbegrünung auf einer Müllpergola

Bei der Anlage einer Dachbegrünung sollte man sich an einen Experten wenden, der alle nötigen Prüfungen auf dem Dach vornimmt. Die Belastbarkeit und die Möglichkeiten von Dachabdichtungen und Entwässerung müssen überprüft und bestimmt werden.

Es gibt zwei Formen: intensive und extensive Dachbegrünung. Bei der extensiven Dachbegrünung werden Dächer bepflanzt, die nicht begangen werden können. Da das Dach nicht betreten werden darf, sollte man eine Bepflanzung wählen, die nach der Aussaat sich selbst überlassen werden kann. Es eignen sich besonders Gräser oder verschiedenste Sedumarten, wie zum Beispiel Mauerpfeffer oder andere Dickblattgewächse.

Bei der intensiven Dachbegrünung darf die Vegetation also etwas üppiger ausfallen. Allerdings sollte man bedenken, dass auf einem Dach extreme Bedingungen für die Pflanzen herrschen. Sie sind sehr starkem Wind ausgesetzt und die Sonne scheint nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten, wodurch eine Beschattung der Pflanzen fehlt. Hinzu kommt, dass die Pflanzen im Winter extrem kalten Temperaturen standhalten müssen. Da die Bodenschicht auf dem Dach nur sehr flach ist, gefriert sie sehr schnell und taut bei kleineren Temperaturschwankungen immer wieder auf. Auf keinen Fall sollte man Pflanzen, die ein aggressives Wurzelverhalten aufweisen, wie z.B. der Japanische Staudenknöterich, verwenden.

Ein weiteres Problem für die Dachpflanzen  ist der Wassermangel. In der 30-50 cm tiefen Erdschicht kann nicht sehr viel Wasser gespeichert werden und an heißen Tagen trocknet die Erde schnell aus. Mit Bewässerungs- oder Wasserspeichersystemen kann dem entgegengewirkt werden.

Wer Gehölze auf dem Dach haben möchte, sollte darauf achten, dass diese ein flaches Wurzelsystem besitzen. Günstig ist es, diese mit Drähten am Dach zu befestigen, damit sie nicht durch  Windböen fortgerissen werden können.

Dickblatt Pflanze,Sempervivum, Hauswurz

Damit die Erde nicht vom Wind fortgeweht werden kann, ist darauf zu achten, dass die gesamte Fläche mit Pflanzen bewachsen ist, deren Wurzeln die Erde festhalten. Am besten eignet sich eine Bepflanzung in mehreren Schichten mit kleineren Pflanzen, die den Boden bedecken und vor Wind und Sonne schützen und größeren darüber, die den kleineren als Sonnen- und den Menschen als Sichtschutz dienen.
Es ist generell anzuraten, eher anspruchslose, robuste Arten für diese Form der Begrünung auszuwählen.


Mehr Informationen finden Sie auch hier: http://www.giftfreiesgaertnern.de/gartenbox/gartenelemente/dachbegruenung/

► Download: Institut für Physik in Berlin-Adlershof (1.33MB)

► Download: Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung (3.18MB)

 


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