Kinder und Erwachsene wollen spielen
Nicht nur Stadtkindern fehlt es an Spielorten im Freien. Spielen ist ein Ausdruck von Lebensfreude und der Entwicklung von Menschen jeden Alters. Es verbindet Spontanität mit Kreativität, fördert das Überwinden eigener Grenzen, den Kontakt zu Mensch und Natur und die Regeneration.
Alle Menschen benötigen Räume, in denen das Sein und Erleben und nicht die erbrachte Leistung im Vordergrund stehen. Viele aber denken bei Spielflächen zuerst an traditionell angelegte Spielplätze. Dabei gibt es weit mehr Flächen, die zum Spielen einladen:
Fußwege laden durch strukturierte Wege zu Geschicklichkeitsspielen ein, Mauern und Wege werden zum Balancieren genutzt, Gewässer verleiten zur Kontaktaufnahme mit dem Wasser und Skulpturen und Bäume fordern zum Klettern heraus.
Und statt oder zusätzlich zur Wippe, Rutsche oder Schaukel lässt sich auch mal ein wetterfestes Fitnessgerät errichten. Die Angebote dazu werden immer vielfältiger und die ersten Erwachsenenspielplätze im öffentlichen Raum können schon besichtigt und ausprobiert werden.
Übrigens: In Mietshäusern ab drei Wohnungen kann vom Mieter nach § 8(3) der Berliner Bauordnung (BauO Bln) der Bau eines Spielplatzes vom Vermieter verlangt werden, falls nicht schwerwiegende Gründe dagegen sprechen.
Spielplätze für Jung und Alt
Kinder brauchen nicht immer einen Kletterturm, Sandkasten und eine Rutsche. Klassische Spielplätze bieten zwar tolle Spielgeräte, können aber die Spielmöglichkeiten auch sehr begrenzen. So zeigt der Klassiker für kleine Höfe, Sandkasten mit Wipptier, zwar den „guten Willen“ des Bauherren, der Zielgruppe ist so ein Wipptier aber oft schnell langweilig. Später wirkt es dann sogar eher störend beispielsweise beim Kreieren einer richtig großen Sandfestung. Für die kindliche Phantasie zählt „Weniger ist mehr“. So wird aus einem alten Baumstamm ein Schiff, aus dem Weiden-Iglu eine Höhle und aus dem Baumhaus ein Schloss. Kinder können sich ihre eigenen Phantasie-Reiche schaffen, in denen sie sich selbst entdecken.
Beim Bau eines Spielplatzes sollte vor allem darauf geachtet werden, dass zwischen den einzelnen Spielgeräten genügend Abstand besteht. Eine Schaukel sollte so aufgestellt werden, dass deren Nutzung weder gefährlich noch eingeschränkt möglich ist. Auch ein Baumhaus sollte nicht von anderem Spielzeug umzingelt sein, damit Platz zum Toben bleibt und das Verletzungsrisiko gemindert wird.
Gut ist es auch für Eltern und Großeltern eine Möglichkeit zum Hinsetzen und Entspannen zu schaffen. Das bietet die Möglichkeit, die Kinder „im Auge zu behalten“ und nebenbei z.B. zu picknicken, Karten zu spielen oder auch mit den Kindern gemeinsam eine Sandburg zu bauen. Auch sinnvoll ist die Überlegung, auf dem Hof eine Lampe anzubringen, so können Groß und Klein abends auch mal länger draußen sein.
Den Bedürfnissen nach Spiel- und Bewegunsmöglichkeiten für Ältere wird in der Regel viel zu wenig Rechnung getragen. Neue Ansätze sind inzwischen vorhanden und werden auch schon umgesetzt. Auf der Garten- und Landschaftsbaumesse „GalaBau 2008“ in Nürnberg wurde diesem „Trend“ erstmals eine eigene Ausstellungshalle gewidmet. Erste Modellprojekte in Großstädten bestehen aus einem wetterfesten Parcours mit verschiedenen Fitnessgeräten.
An den Geräten können z.B. Beine, Schultern und Rücken trainiert oder Rückenmassagen genossen werden. Diese wetterfesten Trainingsgeräte sind zwar in der Anschaffung sehr teuer, dafür jedoch sehr langlebig. Wer solche Geräte einmal testen möchte, kann dies in Wilmersdorf im Preußenpark auf Berlins erstem öffentlichem Erwachsenenspielplatz tun.
Informationen zum Bau von: