Medizin im Gemüsebeet
Das Radieschen (Raphanus sativus) oder auch Radies bzw. Monatsrettich genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütler (Cruziferae). Sein deutscher Name stammt aus dem lat. radix = Wurzel. Mit dem Rettich verwandt, besitzt es viele seiner Eigenschaften. Radieschen existieren in den verschiedensten Formen, z.B. rund und rot oder länglich und weiß (jedoch wesentlich kürzer als Rettich).
Der Ursprung der Pflanze ist bis heute unklar. Nachweislich fand das Radieschen erst im 16. Jh. seinen Platz in der französischen Küche und verbreitete sich von dort in ganz Europa.
Radieschen sind ein gesunder Snack für jeden Tag. Nicht nur, dass sie wichtige Mineralien wie Kalium, Phosphor, Eisen, Folsäure, Selen und die Vitamine A, B1, und C aufweisen; die in der Pflanze enthaltenen Senföle wirken zudem antibakteriell, verdauungsfördernd, schleimlösend bei Husten und Schnupfen und helfen so, das gesamte Immunsystem des Menschen zu stärken.
Bodenvorbereitung
Als Flachwurzler benötigt das Radieschen einen lockeren humosen Boden, der stets feucht gehalten werden muss. Zu nasser oder frisch gedüngter Boden beeinträchtigt das Knollenwachstum und den Geschmack des Gemüses. So bietet sich die Pflanzung in zweiter Tracht oder als Zwischenpflanzung an. Begünstigt wird das Wachstum durch einen sonnigen Standort. Ein schattiger Standort bewirkt das schnelle Wachsen des Krautes, ohne dass eine Knolle ausgebildet wird.
Aussaattermine
Im Frühbeet kann die Aussaat bereits im März beginnen. Bei Freilandaussaaten sollte bis April gewartet werden. Bis Mitte September kann kontinuierlich ausgesät werden. Geerntet wird dann zwischen Mai und Mitte Oktober.
Verträglichkeit mit anderen Pflanzen
Schnell wachsend und gut verträglich mit den meisten Obst- und Gemüsepflanzen eignen sich Radieschen als Vor- oder Nachkultur, für Zwischenpflanzungen oder als Markierungssaat für später austreibende Pflanzen (z.B. Möhren, Fenchel, Petersilie). Da Radieschen zu den Kreuzblütengewächsen gehören, sollten sie aber nicht mit Pflanzen der gleichen Familie (z.B. Kohl) kombiniert werden.
Pflanzenpflege
In einer Bodentiefe von 1 cm, und einem Reihenabstand von ca. 10-20 cm werden die Samen in die Erde gebracht. Nach dem Vereinzeln sollte der Abstand zwischen den Pflanzen ca. 5-8 cm betragen. Stehen die Radieschen zu eng, kann dies das Wachstum der Knolle beeinträchtigen. Je heißer es in der Wachstumszeit ist, desto schärfer wird der Geschmack des Radieschens. Ist der Boden feucht, der Platz sonnig und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen gewährleistet, gedeihen Radieschen fast überall, ob im Balkonkasten in einer unansehnlichen Ecke im Hof oder im Garten.
Krankheiten und Schädlinge
Die einzigen Schädlinge, die Radieschen befallen können, sind Kohlerdflöhe. Vorbeugend sollte daher die Aussaat in Kombination mit Salat oder Spinat erfolgen. Diese Mischkultur hält die Flöhe von den Pflanzen fern. Sollte es doch zum Befall kommen und ein kräftiger Regenschauer nicht in Sicht oder nicht ausreichend sein, können die Pflanzen auch mit dem Gartenschlauch abgeduscht werden.
Ernte
Radieschen, die im Frühjahr ausgesät werden, brauchen bis zur Ernte 5-6 Wochen Zeit. Später im Sommer in die Erde gebrachte Pflanzen benötigen hingegen nur vier Wochen. Frisch geerntet und in ein feuchtes Tuch gewickelt, sind Radieschen im Kühlschrank einige Tage haltbar. Wird vor der Lagerung das Blattwerk entfernt, verlängert sich die Haltbarkeit. Sind Radieschen bereits weich und schrumpelig, kann ein kurzes, kaltes Wasserbad Abhilfe schaffen.