Märkte und Straßenfeste prägen das vielfältige Leben einer Großstadt und sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Doch angefangen beim Wochenmarkt im Kiez über das Straßenfest im Bezirk bis hin zu Großveranstaltungen fallen entsprechend große Abfallmengen an. Insbesondere dort, wo es viele Catering-Angebote mit Einweggeschirr oder Promotionaktivitäten wie z. B. Flyerverteilung gibt, entstehen große Mengen an Müll. So müssen allein in Berlin jährlich schätzungsweise 1.600 Tonnen nach Veranstaltungen entsorgt werden. Auf einem Quadratmeter gestapelt, ergäbe das eine Säule, die fast bis zum Mount Everest reichen würde.
Die Anstrengungen aus den 1990er Jahren, das Abfallaufkommen bei öffentlichen Veranstaltungen zu reduzieren, wurden in den vergangenen Jahren deutlich vernachlässigt. Dabei können öffentlichkeitswirksam demonstriertes Engagement für die Umwelt und Eigenverantwortung von Seiten des Veranstalters zum Marketingobjekt werden. Abfallarme Veranstaltungen machen mit ihrem nachhaltigen und schonenden Umgang mit Ressourcen und einem sauberen Stadtbild beispielhaft auf sich aufmerksam.
Abfallarme Veranstaltungen sind möglich!
Die Möglichkeiten, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz bei Großveranstaltungen und Straßenfesten zu leisten, bleiben beachtlich. Veranstaltungen, wie das Umweltfestival der GRÜNEN LIGA Berlin zeigen seit 1995, mit welch einfachen Mitteln es möglich ist, Abfall zu vermeiden, dies als positives Image für sich zu vermarkten und sowohl Aussteller*innen als auch Besucher*innen zum Mitmachen zu bewegen.
Modelle dafür können der verstärkte Einsatz von Mehrwegnutzungen, die Schaffung von Anreizen zur Abfallvermeidung, die Verbesserung von Trennsystemen und die Förderung der Eigenverantwortung der Anbieter*innen sein. In einigen Bereichen, so zum Beispiel bei der Verwendung von Mehrwegsystemen beim Ausschank von Getränken, haben sich diese vielfach schon etabliert. Mehrwegangebote kommen im Regelfall auch den Erwartungen und Vorstellungen der Besucher*innen entgegen. Neben der Abfallvermeidung geht es auch um die enormen Potenziale bei der Abfalltrennung.
Abfalltrennung
Sortenrein getrennte Abfälle können am besten umweltgerecht verwertet werden. Durch Abfalltrennung lassen sich – wie bei der Abfallreduzierung – Ressourcen sparen. Einfluss auf das Abfallaufkommen können alle nehmen – Besucher*innen, Standbetreiber*innen, Veranstalte-innen aber auch Politik und Verwaltung. So können Behörden vor Erteilung der Genehmigung vom Veranstalter*in ein Abfallhandlungskonzept einfordern. Dieses beinhaltet u.a. abfallvermeidende und –trennende Maßnahmen sowie die Kontrolle der Einhaltung abfallrelevanter Bestimmungen.
Tipps und Handlungsempfehlungen
Im hier vorliegenden Handlungskonzept wird die Berliner Situation vorgestellt. Rechtliche Grundlagen und Informationen zur Abfallvermeidung und -trennung werden genannt. Anhand von anschaulichen Praxisbeispielen wird aufgezeigt, mit welch einfachen Mitteln auf einer Veranstaltung Abfall vermieden, reduziert, getrennt und gleichzeitig ein „grünes“ Image dazugewonnen werden kann. Abgerundet wird das Konzept durch umfassende Handlungsempfehlungen für Veranstalter*innen, Standbetreiber*innen und für die Verwaltung. Für die drei Hauptzielgruppen finden sich unter Downloads praktische Checklisten und ein Beispielmuster für ein Abfallhandlungskonzept, sowie der Inhalt dieser Seite als PDF.
Ansprechpartner
Christian Lerche
christian.lerche@grueneliga-berlin.de
Telefon 030 / 44 33 91 – 0
Wir suchen karnevals- und umweltbegeisterte Menschen zur Unterstützung bei der Veranstaltungsorganisation, bei der Händler- und Ausstellerberatung zurAbfallentsorgung und zum Einsatz von Mehrweggeschirr sowie zur Fotodokumentation.*Für euren Einsatz -stunden -oder tageweise- gibt es Verpflegungsgutscheine.*Meldet euch bei Ulrich oder Birte. T: 030 44 33 91 70; ulrich.nowikow@grueneliga.de, birte.jung@grueneliga.de