Nächste Ausfahrt: Fairkehrswende

Aus DER RABE RALF Juni/Juli 2023, Seite 13/14

Anschauen, anfassen, ausprobieren beim UMWELTFESTIVAL am ersten Juni-Sonntag vor dem Brandenburger Tor

Menschen flanieren über das Umweltfestival auf der Straße des 17. Juni.
Die Straße des 17. Juni wird zur ökologischen Erlebnismeile. (Foto: Sebastian Hennigs)

Es ist wieder so weit: Das 28. UMWELTFESTIVAL lädt am 4. Juni zwischen 11 und 19 Uhr dazu ein, sich auf kreative und interaktive Weise mit Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz zu befassen. Unter dem Motto „Nächste Ausfahrt: Fairkehrswende!“ wird über Ideen gesprochen, die dabei helfen können, die Ziele des Pariser Klimaabkommens und des Klimaschutzgesetzes im Verkehrssektor einzuhalten.

Alltagstaugliche Ideen

Das Augenmerk liegt dabei darauf, wie jede:r den eigenen Alltag bewusster gestalten kann, um das Klima und die Umwelt zu schonen. Mit Gesprächspartner:innen wie Changing Cities, den Macher:innen des Berliner Radentscheids, dem Umweltbundesamt, dem FUSS e.V., dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat, dem ADFC und weiteren Mobilitätsexpert:innen finden Diskussionen zur Reform des Straßenverkehrsgesetzes, zu innerbetrieblicher Mobilität und zur Frage statt, wie der öffentliche Raum ökologisch und sozial gestaltet werden kann.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke wird im Rahmen des NABU-Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“ Landwirt:innen mit einem Förderpreis auszeichnen, die auf ökologischen Landbau umgestiegen sind. Schauspielerin Pheline Roggan und Regisseur Lars Jessen werden als Schirmpaar Aussteller:innen mit besonders alltagstauglichen und nachhaltigen Ideen mit dem Großen Preis des Umweltfestivals prämieren.

Schlussbild der Preisverleihung auf der Bühne des Umweltfestivals 2022.
Der Große Preis des Umweltfestivals zeichnet Vorbild-Projekte aus. (Foto: Sebastian Hennigs)

Zukunftsfähige Mobilität  

Das diesjährige Motto richtet einen Fokus auf die faire Gestaltung der Mobilität der Zukunft und damit verbunden auf eine sozial-ökologische Verteilung des öffentlichen Raumes. Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV spielen dabei eine tragende Rolle, ebenso die Möglichkeiten, auf kommunaler Ebene Parkraumgestaltung und Tempolimit in die Hand zu nehmen. Neben den diskutierenden Expert:innen auf der Bühne am Brandenburger Tor zeigen viele Ausstellungsstände, wie die Verkehrswende gestaltet werden kann. Unter anderen zeigt das Bündnis Temporäre Spielstraßen (Stand 155), wie die Straße des 17. Juni in einen Spielplatz umgewandelt werden kann, und das Netzwerk Berlin 21 stellt den Tag des guten Lebens und die Straße der Zukunft vor (Stand 156). Die Sternfahrt des ADFC Berlin, seit Anbeginn Kooperationspartner des Umweltfestivals, endet wie immer auf der Straße des 17. Juni.

Kostenlose Beratung, kulinarische Vielfalt 

Die Straße des 17. Juni wird ein vielfältiger Ausstellungsort für über 200 Initiativen, Vereine, Unternehmen und Behörden. Sie stehen für Fragen und kostenlose Beratung zur Verfügung und laden zum Mitmachen und Erleben ein.

Für das leibliche Wohl sorgen ökologische Imbisse sowie Heiß- und Kaltgetränke. Das Angebot umfasst regional-vegane Wraps und Brandenbowls, Peace Gyros von Vegandalf, Eis, essbare Insekten, Wildbouletten und vieles mehr.

Straßenszene: Von einem Tablett wird eine Schale mit Essen heruntergenommen.
Leckeres Bio-Streetfood von veganem Gyros bis zur Nudelmanufaktur. (Foto: Ines Meier)

An den öffentlichen Trinkwasserstationen kann der große Durst kostenfrei gestillt werden – Mehrweg-Trinkgefäß mitbringen und los geht’s. Wenn es etwas geschmackvoller sein soll, bietet die Berlin Distillery regionalen Gin an, und am Stand der Brauerei Urstrom am Brandenburger Tor gibt es Fassbier und Erfrischungsgetränke. Wer alte Textilien wie Taschen oder T-Shirts mitbringt, kann sie von der Siebdruckwerkstatt Stattlab am Stand 33 mit dem Umweltfestival-Logo bedrucken und upcyceln lassen.

Better World Poetry Slam

In der gemütlichen „Lass uns reden Lounge“ auf der Straße des 17. Juni präsentieren kreative Poetry-Slammer:innen ihre Texte. Sie nehmen sich die Probleme der heutigen Zeit vor, machen Wissen rund um Klima- und Umweltschutz zugänglich und erdenken Lösungen für eine bessere Welt. Neben den beiden Poetry-Slam-Wettbewerbsrunden erwartet das Festivalpublikum eine Show der Kiez-Poeten, die mit ihren Texten zum Nachdenken anregen wollen.

Davor und danach läuft die Doku-Serie „Wir können auch anders“, in der die Protagonisten auf Menschen treffen, die Lösungen zur Bewältigung von Problemen der Klimakrise gefunden haben. Ein weiterer Höhenpunkt ist das „Q&A“ zur Dokuserie mit Protagonistin Pheline Roggan und Regisseur Lars Jessen. In einer Fragerunde hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zur Serie zu stellen und etwas über die Motivation zur Produktion zu erfahren. Die „Lass uns reden Lounge“ am Sowjetischen Ehrenmal lädt die Besucher:innen bei anregenden Beiträgen, Kaffee und Limonade zum Nachdenken und Entspannen ein.

Mit einem großen, alten Taucherhelm auf dem Kopf steht jemand auf der Straße des 17. Juni und liest in einer Schatzkarte.
Immer gut informiert – durch ein breites Beratungsangebot. (Foto: Ines Meier)

Ein klimafreundlicher Umweltfestival-Besuch

Für alle, die klimagerecht mit dem Rad kommen, steht eine bewachte Fahrradgarderobe an den Eingängen Yitzhak-Rabin-Straße und Ebertstraße/​Behrenstraße zur Verfügung. Der Dank dafür gebührt dem Projekt „Stadtradeln“ der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, das gemeinsam mit dem Sender RBB 88.8 und dem ADFC Berlin ebenfalls auf der Festivalmeile zu finden ist (Stand 114 und 157).

Auch die Jüngsten kommen nicht zu kurz. Auf dem Wasserspielplatz, im mobilen Planetarium, in der Farbenküche oder auf dem Bio-Erlebnis-Bauernhof der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) können Kinder umweltfreundliche Spielalternativen erleben und toben.

Julia Duchnicki, Susanne Dittmar, Kai Guttmann

Programm und Highlights des Umweltfestivals: www.umweltfestival.de

Das Umweltfestival 2023 wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Hauptsponsor:innen sind die Gasag AG und der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN). Kooperationspartner:innen sind der NABU, der ADFC Berlin und die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL). Die „Lass uns reden Lounge“ wird gefördert durch die Stiftung Naturschutz Berlin.

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