Pressemitteilung: Böller-Verbot ist ein Glücksfall für Umwelt und Gesundheit

Wunderkerze

Das von der Bundesregierung beschlossene Verkaufsverbot für Pyrotechnik im Corona-Jahr 2020 schafft einen Präzedenzfall, der die Luftqualität zum Jahresstart nachhaltig verbessern wird“, sagt Landesgeschäftsführerin Sandra Kolberg der GRÜNEN LIGA Berlin.

Laut Umweltbundesamt (UBA) werden jährlich rund 2.050 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt, der größte Teil davon – rund 75 Prozent – in der Silvesternacht. Diese Menge entspricht knapp einem Prozent der insgesamt in Deutschland freigesetzten Feinstaubmenge. Besonders gefährlich ist die Belastung zu Neujahr, weil die Grenzwerte kurzfristig um ein Vielfaches überstiegen werden.
Nach der UBA-Veröffentlichung „Zum Jahreswechsel: Wenn die Luft „zum Schneiden“ ist“  ist bei kurzfristiger hoher wie auch bei langfristig erhöhter Belastung das Einatmen von Feinstaub gefährlich für die menschliche Gesundheit (1). Werden also keine Feuerwerkskörper verbrannt, wird kein Schwarzpulver in die Luft gejagt, wird die Luftqualität beträchtlich verbessert und die Gesundheit der Menschen geschützt.

Corona

Und das scheint sehr wichtig. Verschiedene Wissenschaftler*innen haben schwere Krankheitsverläufe in Zusammenhang mit Covid-19 und starker Luftverschmutzung untersucht. Die Studien geben noch keine Beweise, zeigen jedoch deutliche Zusammenhänge auf. So zum Beispiel die Studie von Yaron Ogen (April 2020). Die Studie zeigt: Wo in den Monaten vor dem Ausbruch besonders viel Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft war und wenig Wind wehte, sind besonders viele Menschen am Virus gestorben. Die Analyse umfasst 66 Regionen in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Darüber hinaus hat ein Forschungsteam der Harvard University (November 2020) aufgezeigt, dass in Gegenden, wo Menschen über längere Zeit hohen Feinstaubmengen in der Luft ausgesetzt waren, tatsächlich auch die Sterblichkeit durch COVID-19 erhöht war. Es wurden dazu Daten aus den USA von etwa 3.000 einzelnen Landkreisen angesehen. Hier lagen einerseits Messwerte zur Luftverschmutzung und andererseits die Sterbezahlen vor.

Das Verkaufverbot von Silvesterknallern ist daher richtig und wichtig. Den Krankenhäusern bleiben nicht nur die Unfallverletzten der Silvesternach erspart, sondern ebenso Erkrankte, die durch die erhöhte Feinstaubbelastung eine vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege erleiden sowie die eventuell vermehrt auftretenden schweren Krankheitsverläufe von Coronainfizierten.

Zweifel

Auch wenn Zweifel an dem Zusammenhang von Corona-Infektionen und Luftverschmutzung möglich sind, entgegnet Claudia Kapfer, die Co-Geschäftsführerin der GRÜNEN LIGA Berlin: „Gesichert ist, dass Luftverschmutzung die Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten, insbesondere von Atemwegserkrankungen ist. Luftverschmutzungen können zudem akut Entzündungen auslösen, durch die Erreger (z.B. Covid-19) besser andocken und dadurch Infektionskrankheiten verschärfen können.“

Die Geschäftsführerinnen der GRÜNEN LIGA Berlin haben daher einen guten Vorschlag: „Genießen Sie an Neujahr die frische Luft, die sauberen Straßen und investieren Sie die eingesparten Euros in das Leben eines oder mehrerer Bäume. Dann wird nicht nur dem Personal im Krankenhaus geholfen, sondern auch dem Klima und Ihrer Gesundheit. Und für 2021 wünschen wir uns ein langfristiges Böller-Verbot.“

Hilfe bei der Pflege unserer Bäume unter: https://www.betterplace.org/de/projects/86472-umweltzeitung-rabe-ralf-unabhaengigen-umweltjournalismus-unterstuetzen

Oder Links zu Baumpatenschaften hier:
https://www.klimawiese.de/baumpatenschaft/
https://www.primaklima.org/baeume-verschenken/geschenkideen/

https://www.wald.de/baeume-pflanzen/
https://www.auf-nach-mv.de/waldaktie-wird-umgebaut

(1) UBA: Zum Jahreswechsel: Wenn die Luft „zum Schneiden“ ist


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