Neue Grüne-Liga-Projekte

Aus DER RABE RALF Juni/Juli 2022, Seiten 8/9, 25

Ein Ort zum Verweilen und Naschen

Der Panorama-Garten in Hellersdorf steht auch Vorbeikommenden offen

Ausspannen im Panorama-Garten. (Foto: Ines Fischer)

Direkt am Radweg „Hellersdorfer Graben“, nicht weit vom U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße der Linie U5, entstand vor drei Jahren der „Panorama-Garten“ – neben „Naschgarten“ und „Sonnengarten“ einer der mittlerweile drei Paradiesgärten im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Mit seinen hübschen Beeten aus Cortenstahl, einer großen Wildblumenwiese, vielen Obstbäumen und Attraktionen wie Barfußpfad und Sitzpodesten ist er zum beliebten Aufenthaltsort in der Nachbarschaft geworden.

Dieses Jahr wurde der Garten mit Unterstützung der Grünen Liga Berlin erweitert. Im Rahmen des Projekts „Gemeinsam gärtnern, zusammen wachsen“ pflanzten BewohnerInnen der Gemeinschaftsunterkunft, AnwohnerInnen und VertreterInnen des Bezirksamtes im März gemeinsam Beerensträucher. Mit solchen Workshops und ähnlichen Veranstaltungen will der Verein das ehrenamtliche Engagement für das Stadtgrün fördern und wertschätzen.

Treffpunkt und Teilhabe

Der Panorama-Garten ist Treffpunkt für AnwohnerInnen und BesucherInnen und ein Ort, um Pause zu machen, den Anblick zu genießen und die Seele einfach mal baumeln zu lassen. Man kann auf den Picknick-Inseln verweilen und Beeren naschen. Als Gemeinschaftsgarten bietet er allen Interessierten die Möglichkeit, sich gärtnerisch zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Sowohl die Kinder der benachbarten Kita als auch die BewohnerInnen der Gemeinschaftsunterkunft wollen den Garten und die Beete zukünftig nutzen und pflegen.

Umweltbildung im Garten

Umweltbildung ist heute ein zentraler Punkt in der Diskussion um den Klimawandel und auch bei der Entstehung eines Gemeinschaftsgartens. Solche Projekte leisten viel für ein neues Umweltbewusstsein und lehren Respekt vor der Natur und dem öffentlichen Stadtraum. Der Panorama-Garten kann mehr als nur ein Erholungsort sein. Die günstige Lage direkt am Fahrradweg bietet allen die Gelegenheit, diesen öffentlichen Ort jederzeit kennen- und genießen zu lernen.

Tanya Kasabova, Ines Fischer

Paradiesgärten: www.facebook.com/paradiesgartenberlin
Projekt „Gemeinsam gärtnern, zusammen wachsen“: E-Mail: urbanegaerten@grueneliga-berlin.de, www.urbanegaerten.grueneliga-berlin.de

Alle Teile der Gemeinschaftsgarten-Serie sind hier zu finden.


Die wilde Pflanzenjagd ist eröffnet

Mitmachen und gewinnen beim Artenbingo der Grünen Liga Berlin

Das Hirtentäschel ist eine der 12 gesuchten Pflanzenarten. (Foto: Ines Fischer)

Bis September läuft bei der Grünen Liga Berlin das Artenbingo, eine Mitmachaktion im Rahmen des von der Senatsumweltverwaltung geförderten Projekts „Heimische Artenvielfalt vor der Tür“.  In zwölf Pflanzenporträts werden Berliner Wildpflanzen vorgestellt, die es dann in der Stadt zu entdecken und zu fotografieren gilt. So verschieden die Pflanzen auch sind, haben sie doch einige Gemeinsamkeiten: Sie alle sind wichtige Nahrungsquellen für die Berliner Insektenwelt und eignen sich außerdem als robuste heimische Bepflanzung für den eigenen Balkon, den Garten oder auch die Baumscheibe vor der Tür mit ökologischem Mehrwert.

Die Porträts dienen als Erkennungshilfe und machen auf die Besonderheiten der Pflanzen und ihrer sechsbeinigen Verbündeten aufmerksam. Den Anfang machten im April die Grasnelke, eine in Deutschland selten gewordene, aber auf den märkischen Sandböden noch recht häufige Wildstaude, und das Hirtentäschel, das zwar unscheinbar, aber fast überall in der Stadt zu finden ist, wenn man genau hinschaut.

Hinschauen, entdecken, dokumentieren

Zu diesem genauen Hinschauen möchte die Grüne Liga die Berliner*innen anregen. Denn selbst mitten in der Stadt und am Straßenrand wächst nicht nur „Unkraut“, sondern eine bunte Vielfalt an Pflanzenarten, die wiederum zahlreichen verschiedenen Insekten und anderen Tieren Nahrung und Lebensraum bieten.

Um am Artenbingo teilzunehmen, reicht es, sechs der zwölf gesuchten Pflanzen zu finden. Die Pflanzen müssen dann per Foto in ihrem Lebensraum dokumentiert und die Fotos an stadtgruen@grueneliga-berlin.de geschickt werden. Alternativ oder zusätzlich können die Fotos auf Facebook oder Instagram mit dem Hashtag #artenbingo und Markierung der Grünen Liga Berlin gepostet werden. Zu gewinnen gibt es Sachpreise aus dem Umwelt- und Gartenbereich, zum Beispiel Buchpakte und Pflanzengutscheine. Wer mindestens neun Pflanzen entdeckt hat, nimmt an der Auslosung des Hauptpreises teil.

Das Artenbingo läuft bis September. Monatlich werden zwei neue Pflanzenporträts veröffentlicht. Mit der Einsendung der Bilder muss aber nicht gewartet werden, bis der September da ist oder bis alle Pflanzen gesammelt wurden. Die Fotos können auch einzeln im Verlauf der Aktion eingeschickt oder gepostet werden.

Die Stadtnatur erkunden

Die schönsten Bilder werden nach dem Ende des Artenbingos, gepaart mit einem zur Pflanze passenden Insekt, in einem Memoryspiel verewigt. Außerdem wird es ein Begleitheft geben, das die Pflanzen mit ihren Lebensräumen und ihrer ökologischen Bedeutung vorgestellt.

Begleitend zum Artenbingo veranstaltet die Grüne Liga Berlin mehrere Führungen, in denen die Teilnehmenden die Stadtnatur mit ihren verschiedenen Facetten und ihren pflanzlichen und tierischen Bewohner*innen entdecken können. Dabei lässt sich auch sicher das ein oder andere gesuchte Pflänzchen finden.

Lena Assmann 

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen: artenvielfalt.grueneliga-berlin.de 
E-Mail: stadtgruen@grueneliga-berlin.de 


Natur vor der Linse

Medien- und Umweltpädagogik in der Stadt

Auf einem alten Friedhof gibt es unheimlich viel zu entdecken. (Foto: Ines Fischer)

Auf dem Weg zur Schule gibt es neben lärmenden Baustellen, bunten Schaufenstern und motorisierten Fahrzeugen einiges zu entdecken. Überall ist Stadtnatur: Löwenzahn zwischen den Gehwegplatten, Eichhörnchen am Straßenbaum oder ein merkwürdiger Geruch wie im Zoo – das war der Stadtfuchs am Morgen.

Im Rahmen des Projekts „Natur vor der Linse“ lernten Schülerinnen und Schüler zweier 4. und 5. Klassen Tiere, Pflanzen und ökologische Zusammenhänge kennen – und die Stadt aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Forschungsstandort war die grüne Oase der Grünen Liga Berlin auf einer entwidmeten Fläche des Georgen-Parochial-Friedhofs in Prenzlauer Berg.

Nach einem ersten Einstieg zur Stadtökologie entwickelten die Schüler*innen mit Unterstützung von professionellen Filmschaffenden in kleinen Teams Filmkonzepte, schrieben selbst Drehbücher und realisierten ihre Film-Ideen schließlich selbst. Nach dem Dreh widmete sich ein weiterer Projekttag der Postproduktion und gab den Schüler*innen Grundwissen zum Filmschnitt mit, dann konnten sie voller Stolz die vielen kleinen Kurzfilme präsentieren. Die Vielfalt der Filme ist beeindruckend – auch weil der ein oder andere Naturfilm am inspirierenden Ort des alten Friedhofs zum Action- und Gruselfilm wurde.

Sandra Kolberg  

Weitere Informationen: www.grueneliga-berlin.de (Natur vor der Linse).

Das Projekt wurde von der Deutschen Postcode-Lotterie gefördert.

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