Kommt in den Kienbergpark!

Aus DER RABE RALF Juni/Juli 2019, S. 22

Die neue Stadt- und Parklandschaft am Wuhletal bietet Naturerlebnisse in ungeahnter Vielfalt

Am Kienberg kann man Weidetiere aus der Seilbahnkabine beobachten. (Foto: Dominik Butzmann)

Mit dem Kienbergpark ist im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) ein neuer, kostenfrei zugänglicher Volkspark in Berlin entstanden. Seit 2017 ergänzt der 60 Hektar große Kienbergpark die angrenzenden, berühmten Gärten der Welt um weitere Attraktionen. Als grüne Oase zwischen Marzahn und Hellersdorf angelegt, bietet er mit dem Umweltbildungszentrum und dem Naturerfahrungsraum zwei Veranstaltungsorte, um Kindern Natur- und Umweltthemen sowie die einzigartige Natur des Wuhletals näherzubringen. Auch für sportliche Aktivitäten ist hier Platz.

Besuchen: Der Kienberg 

Der namensgebende Kienberg erhebt sich im Zentrum des Parks. Auf der Bergspitze steht rund 30 Meter über den Wipfeln der Bäume das Wahrzeichen des Kienbergparks: der Wolkenhain. Bei schönem Wetter erwartet die Besucherinnen und Besucher ein einmaliger Blick über den Park und die Gärten der Welt bis hin zur Berliner Stadtmitte und zum Brandenburger Umland.

Am schnellsten und bequemsten sind Gipfel und Wolkenhain mit der Seilbahn zu erreichen. Spaziergänger benutzen den Serpentinenweg auf der Westseite des Berges oder die neue Tälchenbrücke, die die Gärten der Welt und den Kienbergpark verbindet. Bei der rasanten Abfahrt mit der ersten Naturbobbahn Berlins sind Spaß und Nervenkitzel garantiert.

Neu auf dem Kienberg ist die Ausstellung „Von Gletschereis und Gummistiefeln“. Seit April entführt die Schau im Café „Wolke Sieben“ die Gäste auf eine geologische Zeitreise durch die Vergangenheit des Kienbergs. Ob Mammuts in Marzahn-Hellersdorf, Gletschereis am Alexanderplatz oder Badevergnügen in Eiszeit-Seen – in kurzen Episoden erfährt man viel darüber, wie die Eiszeit den Kienberg und Berlin geprägt haben. Die Ausstellung ist täglich geöffnet und der Eintritt ist frei.

Mitmachen: Das Umweltbildungszentrum 

Mit dem Umweltbildungszentrum Kienbergpark ist ein idealer Lernort für gemeinsame Erfahrungen und lebensnahe Wissensvermittlung im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung entstanden. Außer den dortigen Räumlichkeiten stehen Gartenflächen, Wiesen, der Wuhleteich sowie der Naturerfahrungsraum als grüne Lernorte zur Verfügung.

Neben dem umfangreichen, altersspezifischen Bildungsangebot für Kitas und Schulen bietet das Umweltbildungszentrum auch an den Wochenenden und in den Ferien ein vielfältiges Programm für Familien, Erwachsene, Hortgruppen und Jugendfreizeiteinrichtungen an.

Das Programm wird gemeinsam mit vielen außerschulischen Akteuren der Umweltbildung, Naturschutzverbänden, städtischen Einrichtungen, Initiativen und Stiftungen entwickelt und durchgeführt. Ein Besuch lohnt sich doppelt, denn in allen Gruppentickets ist auch der Eintritt in die Gärten der Welt enthalten.

Entdecken: Der Naturerfahrungsraum 

Mit dem Naturerfahrungsraum, der „Wilden Welt am Kienberg“, ist in Kooperation zwischen der Grün Berlin GmbH und der Stiftung Naturschutz Berlin eine 1,6 Hektar große urwaldähnliche Freifläche entstanden. Hier haben Stadtkinder eine Möglichkeit, unmittelbar mit der „wilden“ Natur in Berührung zu kommen – ohne Spielgeräte und ohne Erwachsene, die die Art des Spielens vorgeben.

Naturkontakt und Interaktion zwischen Mensch und Natur sind zum einen für die Ausbildung eines Naturbewusstseins unabdingbar, zum anderen sind sie eine Grundvoraussetzung dafür, dass Kinder sich als soziale, kreative Wesen gesund entwickeln können. Der Naturerfahrungsraum steht als Teil des Kienberparks allen Gästen offen und kann auch unbegleitet erforscht werden.

Schützen: Der „Arche-Park“

Dülmener Pferde, Rotes Höhenvieh, Skudden und Coburger Füchse – all das sind heimische Pferde-, Rinder- und Schafsrassen, die mittlerweile nur noch selten auf hiesigen Weideflächen anzutreffen sind. Sie alle haben im „Arche-Park am Kienberg“ ein Zuhause gefunden. Ein wichtiges Ziel des Beweidungsprojekts ist es, die vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen durch Züchtung und Nutzung zu erhalten.

Die Tiere weiden das ganze Jahr über in nach Arten getrennten Herden auf den Flächen des Arche-Parks. Dabei leisten sie einen wichtigen „Dienst“: Als natürliche Landschaftspfleger schützen sie die Weideflächen im Park vor Verbuschung und sorgen für mehr biologische Vielfalt. Pferde, Rinder und Schafe zeichnen sich dabei durch vollkommen unterschiedliche Fress- und Verhaltensweisen aus, die sich auf die Flächen auswirken. Dieser „Multispezieseffekt“ hat enorme Vorteile für die Biodiversität von Flora und Fauna. Die ausgewählten Pferde, Rinder und Schafe sind sehr robust und das ganzjährige Leben in freier Natur von Geburt an gewohnt. Die tierischen Gärtner begeistern auch regelmäßig die kleinen und großen Kienbergpark-Gäste.

Am 25. Juli um 17 Uhr wird eine anderthalbstündige kostenlose naturschutzfachliche Führung im Kienbergpark angeboten. Am 17. September gibt es außerdem die Möglichkeit, an einer kostenlosen Führung zum Thema Beweidung teilzunehmen. Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail unter info@kienbergpark.de anzumelden.

Paten gesucht

Für die drei Dülmener Pferdestuten Natascha, Missa und Nell werden in diesem Jahr noch Paten gesucht, zum Beispiel Kitagruppen oder Grundschulklassen, die einen Schützling übernehmen möchten. Ein Pate erhält eine Urkunde mit Tierbild sowie einen jährlichen Bericht über die Entwicklung des Projekts und den eigenen Schützling. Alle zwei Monate wird zu einem Treffen mit dem Patentier eingeladen. Dabei darf mitgefüttert und gestreichelt werden. Die Spende in Höhe von 80 Euro kommt natürlich den Tieren zugute. Sie wird für die tägliche Pflege der Kienberg-Schützlinge eingesetzt. Interessierte sollten nicht zögern und sich unter der E-Mail-Adresse beweidung-kienberpark@gruen-berlin.de melden.

Pia-Maria Schäfer

Weitere Informationen: www.kienbergpark.de, Tel. (030) 700906-572

Veranstaltung buchen: www.gruen-berlin.de/veranstaltungskalender

 Anfahrt: U5 Kienberg/Gärten der Welt oder Bus 197 Hellersdorfer Straße/Gärten der Welt


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