Neues aus der Grünen Liga

Aus DER RABE RALF Februar/März 2021, Seite 8

Beziehungskisten im Blumenkasten

Im Frühling wird es bunt – mit Minigärten für Insekten

Schneeglöckchen wachsen auch auf der Terrasse. (Foto: Anke Küttner)

Spannendes Zusammenleben von Insekten und Pflanzen und faszinierende Spezialisierungen – darum ging es Mitte Januar in der zweiten von sieben Veranstaltungen der Grüne-Liga-Bildungsreihe „Insektenfreundliche Berliner Minigärten“. In dem wortwörtlich lebendigen Online-Vortrag über „Beziehungskisten aus dem Pflanzen- und Insektenleben“ bekamen die Zuhörer:innen einen tiefen Einblick, wie Pflanzen und Insekten sich aneinander anpassen. Sie erfuhren, dass so manchen Pflanzen- und Insektenpaaren selbst ein Blumenkasten oder kleines Beet reicht, und einigen kribbelte es direkt in den Fingern. Sie wollten sofort loslegen und ihren Balkon, das Fensterbett oder den Garten in ein Zuhause für Pflanzen und Insekten verwandeln. Gut so, denn schon jetzt gibt es einiges zu tun und der Frühling kommt bestimmt.

Vielleicht dachten Sie immer, dass Sie nicht die richtigen Voraussetzungen für einen Minigarten haben? Kein Problem, schon ein Blumenkasten auf dem Fensterbrett genügt, um etwas Grün in die Steinfassade zu bringen. Je mehr dieser kleinen grünen Oasen es gibt, desto mehr wertvollen Lebensraum haben Insekten in der Stadt.

Blumentöpfe auf dem Fensterbrett? Aber sicher!

Mit ein paar grundlegenden Fragen kann man sich schon vorab beschäftigen: Welche Fläche möchte ich bepflanzen? Habe ich schon die Blumenkästen oder Töpfe für meinen Minigarten? Wie möchte ich sie an meinem Fensterbrett anbringen?

Ohne eine Befestigung der Blumentöpfe auf dem Fensterbrett geht es nicht, denn rechtlich gesehen sind Sie in der Pflicht, die Sicherheit von Menschen und Gegenständen, auch parkenden Autos, vor herabfallenden Blumentöpfen zu gewährleisten. Auch bei Sturm darf nichts herunterfallen. Das Anbohren der Fassade ist in der Regel nicht erlaubt, trotzdem gibt es für fast jedes Fensterbrett eine Lösung zur einfachen Befestigung von Blumenkästen. Ein Blick in den Mietvertrag ist dabei keineswegs verkehrt, im Zweifelsfall hilft auch ein Gespräch mit der Vermieter:in. Einfache Befestigungssysteme, die ohne Bohren auskommen, gibt es beispielsweise zum Einspannen zwischen den Wänden oder zum Festklemmen am Fensterbrett.

Nachdem die Grundlage steht, kann man sich natürlich auch schon Gedanken über die Pflanzen machen. Werden sie in der Sonne, im Schatten oder im Halbschatten stehen? Welche insektenfreundlichen Pflanzen gibt es für meinen Standort? Gibt es vielleicht Pflanzen, die sich gegenseitig gut ergänzen? Tipps dazu finden Sie auf der Internetseite der Grünen Liga. Das Projekt wird von der Senatsumweltverwaltung gefördert.

Kora Stehr

Weitere Informationen:
fensterbrett.grueneliga-berlin.de
Tel. (030) 44339144


Was bewirkt mein Essen in der Welt?

Handreichungen zum „Fußabdruck der Ernährung“ für Erwachsene und für Kinder

Mit dem Jahreswechsel endete auch das beliebte Grüne-Liga-Projekt „Food Diaries: Der globale Fußabdruck der Ernährung“ (Der Rabe Ralf berichtete). Zwei Jahre lang waren die Projektmitarbeiterinnen an Berliner Schulen und haben außerdem eine Bildungsreihe für Erwachsene durchgeführt.

Dabei haben sie Lebensmitteltagebücher, englisch food diaries, aus aller Welt gesammelt. Mit den Tagebüchern sowie mit Wissenswertem und Erfahrungen aus den beiden Jahren wurde nun eine Handreichung gefüllt. Dazu kommen Rätsel und Tests, um zu überprüfen, ob eine Erde für unsere Ernährung ausreicht – oder vielleicht auch nicht.

Wer also schon immer wissen wollte, was bei der Ernährung einen großen ökologischen Fußabdruck verursacht, und Tipps bekommen möchte, wie es sich gut auf kleinerem Fuß leben lässt, für die oder den ist das Heft geeignet. Und natürlich bekommt man auch eine andere Perspektive auf den eigenen Ernährungsstil, wenn man sieht, wie es sich anderswo einkauft und kocht.

Die Handreichung gibt es in zwei Versionen, eine für Erwachsene und eine für Kinder. Beide stehen kostenlos zum Download bereit. Beide sind auch in limitierter Auflage gedruckt bei der Grünen Liga Berlin erhältlich, solange der Vorrat reicht.

Andreas Fuchs

Download:
www.grueneliga-berlin.de (Publikationen – Projektbroschüren)

Bezug: Grüne Liga, Prenzlauer Allee 8, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg, Tel. (030) 44339144

Das Projekt wurde von Engagement Global im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums gefördert.


Neue Doppelspitze

Wechsel in der Geschäftsführung bei der Grünen Liga Berlin

Claudia Kapfer (links) und Sandra Kolberg. (Foto: Fabio Micheel)

Im vergangenen November gab es einen Wechsel in der Geschäftsführung der Grünen Liga Berlin. Claudia Kapfer (37) und Sandra Kolberg (43) bilden nun die neue Doppelspitze des Landesverbands.

Bevor die Oecotrophologin Claudia Kapfer Teil des Grüne-Liga-Teams wurde, arbeitete sie an verschiedenen Projekten mit, wie der Entwicklung des „Bienenkoffers“, einer Umweltbildungs-Materialsammlung, im Projekt „Berlin summt!“ oder als Teilprojektleiterin bei der ökologisch nachhaltigen Entwicklung der Wuhlheide. Zurzeit ist sie vor allem für die Planung und Organisation des Umweltfestivals und des Ökomarkts verantwortlich, aber auch an vielen anderen Projekten wie „Giftfreies Gärtnern“ und der Rabe-Ralf-Redaktion beteiligt.

Zusammen mit Sandra Kolberg bildet sie nun das Geschäftsführungsteam der Grünen Liga Berlin, nachdem ihr Vorgänger Christian Lerche im Herbst vergangenen Jahres leider aus persönlichen Gründen ausscheiden musste.

Lenja Vogt

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